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Rede des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, bei der Eröffnung des Globalen Universitätsgipfels BRICS am 27. Oktober in Moskau

2074-27-10-2015

Sehr geehrte Kollegen,

Freunde,

ich möchte vom ganzen Herzen die Teilnehmer des Globalen Universitätsgipfels BRICS im Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) begrüßen, die die Universitäts- und Wissenschaftselite der zu unserer Vereinigung gehörenden Staaten sowie akademische Kreise mehrerer Länder Europas, Asiens, Nord- und Lateinamerikas vertreten. Ich wünsche Ihnen eine fruchtbare Arbeit.

Das ist der erste Universitätsgipfel BRICS, wir bezeichnen ihn als wichtigste Veranstaltung des russischen BRICS-Vorsitzes. Das heutige Forum widerspiegelt ein hohes Niveau des Zusammenwirkens zwischen unseren Ländern und ist ein anschaulicher Beweis einer erfolgreichen Entwicklung der Verbindungen im Wissenschafts- und Bildungsbereich. Wir sind der MGIMO-Führung und dem Partner-Hochschulen MGU, RUDN und MISiS dankbar, die einen großen Beitrag in die Förderung der Kooperation im Rahmen der BRICS leisten.

Eine intensive Tagesordnung des Gipfels, ein breiter Themenkreis, der die ganzen Aspekte der BRICS-Tätigkeit umfasst, zeigen das Interesse unserer Länder an dem Einsatz des Potentials einer starken gemeinsamen Expertengemeinschaft, Festigung der Kontakte zwischen akademischen Kreisen. Ihr Treffen passt sehr gut dem allgemeinen Trend der Anstrengungen der BRICS-Länder in dieser Richtung. Morgen findet die Sitzung auf Ministerebene zu den Fragen der Wissenschaft, Technologien und Innovationen statt. Bei dem unter dem russischen Vorsitz im Mai dieses Jahres organisierten akademischen BRICS-Forum wurden Empfehlungen an die Anführer der BRICS-Länder zur Entwicklung der Kooperation in diesen Bereichen abgestimmt. Es funktioniert erfolgreich der Rat der BRICS-Expertenzentren, wo unser Land vom Russischen nationalen Komitee zur BRICS-Forschung vertreten ist. Es wird der Start der BRICS-Netzuniversität vorbereitet.

Das Universitätsforum bietet eine einmalige Plattform (hier stimme ich unserem geehrten Rektor der MGIMO, Anatoli Torkunow, völlig zu) für einen offenen Dialog, einen kollektiven Brain-Storm bei den Fragen, die die wichtigsten Aspekte der globalen Entwicklung betreffen und natürlich den Platz und Rolle der BRICS als einen wichtigen Faktor bei dem Aufbau einer neuen polyzentrischen Weltordnung. Ich bin davon überzeugt, dass diese Aufgaben der intellektuellen Gewährleistung der BRICS-Tätigkeit die Universitäten meistern können, die hier vertreten sind. Wir wissen, dass an ihren Universitäten mehrere fortgeschrittene Ideen in verschiedenen Bereichen entstanden.

Die in der BRICS gebildeten Regeln entsprechen im vollen Ausmaß den Forderungen des 21. Jahrhunderts, wenn das Zentrum der Beziehungen zwischen den Staaten die Gleichberechtigung und Konsensaufbau sein sollen. Die Grundlage unserer Arbeit bilden die Prinzipien des gegenseitigen Verständnisses und Respekts, Berücksichtigung der Interessen von einander, Solidarität und Kooperation. In BRICS drängt niemand etwas auf, es gibt keine Block-Disziplin, die für militärpolitische Allianzen typisch ist.

Die BRICS-Tagesordnung ist absolut schöpferisch und ist vor allem auf das Finden von zusätzlichen Quellen zur Entwicklung und Erhöhung des Wohlstandes unserer Völker gerichtet. Das hängt natürlich unmittelbar mit den Aufgaben einer sicheren Gewährleistung der internationalen Stabilität, Förderung des gegenseitig vorteilhaften internationalen multilateralen Zusammenwirkens zusammen. Die BRICS-Mitgliedsstaaten sind fest den grundlegenden Prinzipien und Völkerrechtsnormen anhänglich, wir treten für die Festigung der zentralen Koordinierungsrolle der UNO bei globalen Angelegenheiten ein. Wir akzeptieren nicht die Versuche, die Probleme aus der Position der Stärke, Einmischung in innere Angelegenheiten, Druckausüben auf andere Länder darunter einseitige Sanktionen zu lösen.

Unter diesem Blickwinkel haben wir bei dem Treffen der BRICS-Außenminister am Rande der 70. Session der UN-Vollversammlung im September in New York die Wege der Vereinigung der internationalen Anstrengungen zum Widerstandleisten dem Terrorismus und Extremismus besprochen. Die Zuspitzung dieser Drohung im Nahen Osten und in Nordafrika geschah vor dem Hintergrund der Abschwächung, darunter via eine grobe äußere Einmischung, der staatlichen Institutionen in mehreren Ländern der Region. Die Versuche der Umsetzung vom geopolitischen „Ingenieuring“, Sturz der unpassenden Regimes führten zum Bruch der Sicherheitsmechanismen, Chaos, Anarchie, Risiken des Zerfalls der Staaten und Ergreifen ihrer Gebiete durch Terroristen.

Es liegt auf der Hand, dass man in der jetzigen unruhigen Situation bei globalen Angelegenheiten eine Vereinbarung erreichen, nach Kompromissen suchen soll, die ein langfristiges stabiles System der Beziehungen in jedem Bereich schaffen können. Darüber hat ausführlich Russlands Präsident Wladimir Putin bei dem Treffen im Rahmen des Internationalen Diskussionsklubs „Waldai“ gesprochen. Die Ereignisse der letzten Zeit bestätigen anschaulich, dass gemeinsame Handlungen, der Verzicht auf die Jagd nach einseitigen Gewinnen zum Nachteil des Partners zum Fortschritt bei der Lösung der schwierigsten Probleme führen können. Ich bin davon überzeugt, dass Russland wie auch alle BRICS-Mitgliedsstaaten dazu bereit ist.

Die übereinstimmenden Interessen und der gegenseitig respektvolle Dialog ermöglichen das Erreichen von gemeinsamen Positionen bei mehreren globalen Fragen unter BRICS-Mitgliedsstaaten. Es handelt sich um den Beitrag in die Anstrengungen zum Kampf gegen internationalen Terrorismus, wovon ich bereits sprach, die Drogengefahr, grenzübergreifende organisierte Kriminalität, Korruptheit sowie unseren Beitrag in die friedliche Regelung der Konflikte, Festigung der internationalen Informationssicherheit, Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien. Es entwickelt sich erfolgreich das Zusammenwirken zwischen den BRICS-Staaten in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Finanzen, Wissenschaft und Technik. Bei dem Gipfel in Ufa wurde im Juli die Strategie der Wirtschaftspartnerschaft der BRICS-Staaten gebilligt. Wir fördern die Initiative zur Entwicklung des Projekts von RoadMap der handelswirtschaftlichen und Investitionskooperation, Projekte in Sozial-, Kultur- und humanitären Bereichen. Wir treten gemeinsam für die Erfüllung der Vereinbarungen zur Reform des globalen Währungssystems ein – das sind sehr aktuelle Aufgaben, die Entscheidungen zu denen bereits vor fünf Jahren getroffen wurden, sie jedoch von unseren westlichen Partnern bis zum Ende nicht erfüllt werden. Die neue Entwicklungsbank und der Pool der bedingten Währungsreserven sollen einen wichtigen Beitrag in die Stärkung der internationalen Finanzstabilität leisten. Alle diesen Themen werden im Fokus des informellen BRICS-Gipfels am Rande des G20-Treffens in Antalya Mitte November dieses Jahres stehen. Wir rechnen damit, dass das neue BRICS-Treffen unsere strategische Partnerschaft weiter festigen wird, die auf die Zukunft gerichtet ist.

BRICS konzentriert sich nicht nur auf sich. Im Gegenteil: Sie zeigt Offenheit zur äußeren Welt, fördert den Respekt der kulturell-zivilisatorischen Vielfalt als Grundlage der bildenden Weltordnung, was dem Sinne des UN-Statuts völlig entspricht.

Ich wünsche den Teilnehmern des Forums interessante, inhaltsvolle Diskussionen, einen fruchtbaren Meinungsaustausch und alles Gute.

Danke!

 

 

 

 

 


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