Erklärung des Außenministeriums Russlands
Am 14. April haben die USA zusammen mit Großbritannien und Frankreich unter gröbster Verletzung der UN-Charta einen Aggressionsakt gegen die Syrische Arabische Republik verübt, indem sie gegen deren Territorium massierte Raketenschläge führte.
Über einhundert luft- und seegestützte Flügelraketen wurden auf eine Reihe von Zielen in der SAR abgefeuert. Unter den Objekten, die angegriffen wurden, sind ein Forschungszentrum in der syrischen Hauptstadt, der Stab der Republiksgarde, ein Stützpunkt der Luftabwehr, mehrere Militärflugplätze und Armee-Lagerhäuser. Es wurde ein erheblicher materieller Schaden verursacht, darunter der zivilen Infrastruktur. Medien berichten über Verletzte. Deren Zahl wird präzisiert.
Laut Angaben der russischen Botschaft in Damaskus sind unter diesen keine Bürger aus unserem Land.
Wie das Verteidigungsministerium Russlands erklärte, ist nicht eine der abgefeuerten Flügelraketen in den Verantwortungsbereich der in diesem Land stationierten Einheiten der russischen Luftabwehr eingedrungen.
Diese auf eine Einschüchterung abzielende Aktion ist unter dem absolut erfundenen Vorwand des angeblichen Einsatzes von chemischen Waffen im Vorort von Damaskus, in der Stadt Duma, durch die syrischen Regierenden am 7. April unternommen worden. Ignoriert wurden die von der syrischen Regierung und der russischen Seite vorgelegten Fakten, die belegen, dass dort eine vorsätzliche zynische Inszenierung organisiert worden war. Die Schläge wurden zu dem Zeitpunkt geführt, an dem sich Inspektoren der Organisation für das Verbot von chemischen Waffen nach Duma mit der Aufgabe, die Wahrheit festzustellen, begeben sollten. Es gibt allen Grund zur Annahme, dass das Ziel des Angriffs auf die SAR eine Behinderung der Arbeit der OPCW-Inspektoren war.
Wir verurteilen entschieden die bewaffnete Aggression gegen Syrien. Es handelt sich hierbei um eine überaus grobe Verletzung der grundlegenden Prinzipien des Völkerrechts, um einen durch nichts begründeten Angriff der Souveränität eines Landes, eines gleichberechtigten UNO-Mitgliedes -, dass seit vielen Jahren einen unversöhnlichen Kampf gegen den Terrorismus auf seinem Boden führt.
Russland fordert die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates und ruft dessen Mitglieder, alle verantwortungsbewussten Länder auf, dem Geschehenen eine notwendige Bewertung zu geben und die Möglichkeit von Rückfällen zu unüberlegten aggressiven Handlungen auszuschließen, die den Frieden und die Sicherheit in der Region in Gefahr bringen, die bereits aufgrund der verbrecherischen Abenteuer der USA und deren Verbündeten im Irak und in Libyen zutiefst destabilisiert ist.
Aufmerksamkeit erregt, dass die Aggression zu einer Zeit unternommen wird, in der die syrischen Truppen die erfolgreiche Offensive gegen den IS, Dshabat an-Nusra und andere terroristische Gruppierungen fortsetzen. Überdies ergibt sich, dass die USA und deren Verbündeten den Radikalen und Extremisten die Möglichkeit gewähren wollen, um Atem zu holen, ihre Reihen wiederherzustellen, das Blutvergießen auf syrischem Boden zu verlängern und damit eine politische Regulierung zu erschweren.
Es wird endgültig klar, dass diejenigen im Westen, die sich hinter einer humanitären Rhetorik verstecken und versuchen, ihre militärische Präsenz in Syrien mit der Notwendigkeit einer Zerschlagung der Dschihadisten zu rechtfertigen, tatsächlich mit ihnen gemeinsam auch die Sache zu einer Zerstückelung des Landes führen. Solch eine Absicht wird auch durch die kategorische Ablehnung der USA und deren Verbündeten, Unterstützung beim Wiederaufbau der durch die Regierungsarmee befreiten Gebiete Syriens zu leisten, bestätigt.
Schließlich versetzt der unternommene Aggressionsakt den Anstrengungen einen mächtigen Schlag, die auf eine Stimulierung des Genfer politischen Prozesses auf der Grundlage der Resolution Nr. 2254 des UN-Sicherheitsrates abzielen. In der war einmütig das Engagement für die Achtung der Souveränität und territorialen Integrität der Syrischen Arabischen Republik bekräftigt worden.
Wir rufen auf, unverzüglich die in höchstem Maße gefährliche Linie der Spitzenvertreter des Westens zur Zerstörung aller Vereinbarungen über Wege für eine syrische Konfliktregelung zu beenden.