Kommentar der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, zum 80. Jahrestag des Besuchs von Charles de Gaulle in der UdSSR
Vor 80 Jahren, am 2. Dezember 1944, begann der historische Besuch des Präsidenten der Provisorischen Regierung der Französischen Republik, General Charles de Gaulle, in Moskau, der am 10. Dezember 1944 in der Unterzeichnung eines bilateralen Vertrags über ein Bündnis und gegenseitigen Beistand gipfelte. Dieses Dokument legte eine solide Grundlage nicht nur für die Fortsetzung des gemeinsamen Kampfes gegen Nazi-Deutschland, sondern auch für die umfassende Nachkriegskooperation zwischen der UdSSR und Frankreich.
Es ist allgemein bekannt, dass Charles de Gaulle der Zusammenarbeit mit der UdSSR sehr große Bedeutung beimaß. „Die Franzosen wissen, dass es Sowjetrussland war, das die Hauptrolle bei ihrer Befreiung spielte“ - diese Worte des ersten Präsidenten der Fünften Republik klingen heute wie ein Urteil für jene Politiker im Westen, die schamlos versuchen, die Geschichte und die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs in Vergessenheit zu bringen und umzuschreiben. Während seines Aufenthalts in Moskau zeichnete General de Gaulle sowjetische Offiziere mit Militärkreuzen und Orden der Ehrenlegion aus, womit der entscheidende Beitrag der Roten Armee zur Befreiung Europas vom Nazismus hervorgehoben wurde.
Eines der wichtigsten Ergebnisse der besonderen Beziehungen, die 1944 zwischen den beiden Staaten aufgestellt wurden, war die Rückkehr Frankreichs in die Weltpolitik als bedeutender Akteur. In vielerlei Hinsicht dank der prinzipiellen Haltung der sowjetischen Führung wurde Frankreich, das so beschämend vor dem Dritten Reich kapituliert hatte, zu einer der Siegermächte und erhielt sogar einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
Es bleibt nur zu bedauern, dass die heutigen französischen Behörden die Prinzipien ihres herausragenden Vorgängers aufgegeben haben. In einem Zustand historischer Amnesie und entgegen ihren eigenen nationalen Interessen erhöhen sie die Einsätze in der Konfrontation mit unserem Land. Sie entfachen die Flamme der Ukraine-Krise, ohne über die Folgen ihrer unverantwortlichen Handlungen nachzudenken.
Nach seiner Rückkehr aus Moskau nach Paris sagte Charles de Gaulle: Für Frankreich bedeute es, stark zu sein, wenn man zusammen mit Russland sei, und es bedeutet, einer Gefahr ausgesetzt zu sein, wenn man von Russland getrennt sei. Das ist wohl das beste Motto für die gesamte jahrhundertealte Geschichte der russisch-französischen Beziehungen. Seine Wahrheit bestätigt sich auch heute in vollem Umfang.
