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Antworten des Außenministers der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, auf Fragen der Sendung „Moskau. Kreml. Putin“, Moskau, 16. Januar 2025

28-16-01-2025

Frage: Haben Sie gestern aufmerksam die Rede des zukünftigen Chefs des US-Außenministeriums verfolgt? Haben Sie bestimmte Formulierungen bezüglich der Ukraine-Krise und deren Lösung fixiert? Glauben Sie, dass wir mit ihnen arbeiten können?

Sergej Lawrow: Ich bin weiterhin der Meinung, dass alles, was wir derzeit hören, keine offizielle Position darstellt. In ihrem System ist es so, dass die meisten Ämter in der Regierung vom Senat bestätigt werden müssen. Während der Anhörungen werden Fragen an sie gestellt, um irgendwelche interessante bzw. widersprüchliche Aussagen zu bekommen.

Die Demokraten wollen, dass die Republikaner nicht sehr überzeugend wirken, weil US-Präsident Joe Biden erklärt hat, seine vier Jahre seien historische vier Jahre für die Größe Amerikas.

Ich würde jetzt keine Analysen auf den Ideen und Gedanken aufbauen, die in dieser Phase geäußert werden. Als Donald Trump in einem Interview danach gefragt wurde, sagte er, dass er aktiv daran arbeiten werde. Aber zuerst müsse man dieses „blutige Durcheinander“ beenden. Doch er muss erst ins „Büro“ einziehen.

Er wird in fünf Tagen ins „Büro“ einziehen, dann werden wir sehen, welche Vorschläge formuliert werden.

Frage: Dabei sagen sie alle, dass die Vorbereitung auf ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und Donald Trump bereits in vollem Gange ist.

Sergej Lawrow: Das wurde bereits vom Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, und auch von mir kommentiert. Es gibt keine Kontakte, die in einem bilateralen Format der Vorbereitung eines Treffens gewidmet sind.

Wenn sie dies planen und ein solches Treffen vorbereiten möchten, werden wir auf Vorschläge warten. Der „Ball“ liegt bei ihnen. Es waren nicht wir, die unsere Verbindungen, regelmäßigen Konsultationen abgebrochen haben.

Auf einer Pressekonferenz wurde Präsident Wladimir Putin gefragt, ob er zu Gesprächen bereit sei. Er antwortete wie immer, dass man jederzeit zu Verhandlungen bereit sei, wenn ernsthafte Vorschläge gemacht werden. Donald Trump hat dies gehört und auf seiner Pressekonferenz gesagt, dass Wladimir Putin verhandeln möchte, und er bereit sei.

Das Ganze befindet sich derzeit in einer ziemlich unkonkreten Phase.

Frage: Kann das alles schnell organisiert werden, unter Berücksichtigung der aktuellen Lage, in der praktisch alle von unserer Seite von Sanktionen betroffen sind, und diese „Leute“ in den letzten Jahren viel angerichtet haben?

Sergej Lawrow: Die „Leute“ haben viel angerichtet, und zwar in einem erheblichen Maße zu ihrem eigenen Nachteil, vor allem für die Europäer. Europa „unbedeutend“ machen, ist ein nicht erklärtes Ziel jeder US-Administration: einen Konkurrenten beseitigen – genauso wie Russland, China und alle anderen.

Aber falls gewünscht, ist alles möglich. Wenn der politische Wille vorhanden ist, einen Kontakt herzustellen, habe ich keinen Zweifel daran, dass die zuständigen Dienste alles organisieren können.

 


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