la República del Perú
Presseerklärung des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, auf der gemeinsamen Pressekonferenz über die Ergebnisse der Gespräche mit der Außenministerin der Republik Peru, Eda Rivas, Lima, 30. April 2014
Verehrte Damen und Herren!
Es ist mir sehr angenehm, sich wieder in Lima, der gastfreundlichen Hauptstadt Perus, zu befinden, besonders, wie meine Kollegin sagte, im 45. Jubiläumsjahr der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen unseren Ländern. Die Kontakte zwischen Russland und Peru haben weitaus tiefere historische Wurzeln. Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts schrieb der große peruanische Aufklärer Inca Garcilaso de la Vega über den Staat Moskowien, und der Russe Michail Skibitskij kämpfte für die Befreiung Perus von der kolonialen Herrschaft in der Schlacht bei Ayacucho. Das weiß man in Peru und hier liebt man auch das kulturelle Erbe unseres Landes. Auch in Russland weiß man die Errungenschaften der peruanischen Kultur aus der vorkolumbianischen Zeit und bis in die heutigen Tage würdig zu schätzen.
Heute besprachen wir auf dem Treffen mit dem Präsidenten Perus, Ollanta Humala, und der Außenministerin Eda Rivas alle Bereiche unserer Zusammenarbeit und drückten unsere allgemeine Zufriedenheit über den Stand der Dinge sowie auch die Entschlossenheit aus, noch mehr für die Weiterentwicklung der Partnerschaft zu tun. Wir einigten uns über die Intensivierung der Arbeit zur Verbesserung der vertragsrechtlichen Basis. Gegenwärtig werden von beiden Seiten etwa zwanzig Entwürfe für Regierungs- und Behördenabkommen geprüft. Wie schon Frau Rivas sagte, widmeten wir besondere Aufmerksamkeit der Ausweitung und Vertiefung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. Es gibt eine Regierungskommission für Handels- und Wirtschaftskooperation. Wir werden ihre Sitzung in diesem Jahr in Moskau vorbereiten.
Wir halten die Stimulierung von direkten Kontakten unter den Vertretern der Geschäftswelt für wichtig und in diesem Sinne hoffen wir, dass die Teilnahme der peruanischen Delegation am Petersburger Wirtschaftsforum im Mai dieses Jahres produktiv sein wird. Dies umso mehr, als im Rahmen dieser Veranstaltung ein Spezialseminar zur Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Russland und Lateinamerika geplant ist.
Wir sind an der Entwicklung von umfassenden Beziehungen mit Lateinamerika und den von den Ländern der Region geschaffenen politischen und Integrationsvereinigungen interessiert. Vorbereitet wird ein Beschluss über die Schaffung eines Mechanismus für einen ständigen Dialog zwischen Russland und der CELAC. Hergestellt werden Kontakte zwischen unserem Land und UNASUR und es gibt Arbeitskonsultationen zwischen Mercosur und der Zollunion, der Russland, Weißrussland und Kasachstan angehören. Unsere Partner aus Peru und auch aus anderen Ländern Lateinamerikas zeigen Interesse an der Herstellung von engeren Kontakten mit der Zollunion bis hin zu einem Freihandelsabkommen. Ich denke, dass wir gemäß der Entwicklung der Kontakte auch die Ebene für die Erörterung dieser Fragen erreichen werden.
Bei den internationalen Problemen haben wir gemeinsame Positionen. Russland und Peru treten ein für die Beilegung von Konflikten und Krisen auf ausschließlich friedlichem Weg, unter Stützung auf das Völkerrecht und die UN-Charta und durch gemeinsames Handeln unter Vermeidung jeglicher einseitiger Schritte. Aus diesen Positionen heraus kam es zu einem Meinungsaustausch über die Lage im Nahen Osten und in Nordafrika, darunter auch im Irak, in Libyen, in Syrien und rund um diese Länder. Wir sprachen auch über die Folgen der dortigen vergangenen und jetzigen Geschehnisse für das internationale System.
Wir hatten den Eindruck, dass es in Lateinamerika einen Informationsmangel über die Ereignisse in der Ukraine gibt. Wir versuchten, diese Lücke aufzufüllen. Präsident Humala sagte, dass das Gespräch über die Ukraine höchst nützlich war. Auf jeden Fall treten Russland und Peru, wie Frau Rivas sagte, für die Herstellung eines Dialogs in der Ukraine ein. Das ist eine prinzipielle Aufgabe. Die Machthaber in Kiew müssen ihre Verantwortung verspüren und realisieren und in einen Dialog mit den Vertretern des Südens und Ostens des Landes eintreten, um eine Einigung darüber zu finden, wie man weiter leben soll. Russland glaubt. Dass der Dialog zwischen den Behörden in Kiew und ihren Opponenten in anderen Gebieten des Landes unter der Ägide der OSZE hergestellt werden könnte. Wir hoffen, dass jene westlichen Kollegen, die hinsichtlich dieses Vorschlags noch Zweifel hegen, ihre Einwendungen fallen lassen und die Ukrainer nicht stören, mit der Verständigung zu beginnen.
Insgesamt bin ich mit den stattgefundenen Gesprächen sehr zufrieden. Ich lud Ministerin Rivas zu einem Besuch nach Russland zu einer für sie günstigen Zeit ein. Ich rechne mit der Fortsetzung der Kontakte.
1. Mai 2014