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RIA-„NOWOSTI"-INTERVIEW DES OFFIZIELLEN AMTSSPRECHERS DES AUSSENMINISTERIUMS RUSSLANDS, ALEXANDER JAKOWENKO, ZUM BEVORSTEHENDEN RUSSLAND-BESUCH DES UNIDO-GENERALDIREKTORS CARLOS MAGARINOS

2563-10-11-2003

Frage: Carlos Magarinos, Generaldirektor der UNIDO, trifft in den nдchsten Tagen in Moskau ein. Worum wird es bei seinen Verhandlungen mit den russischen Kollegen gehen?

Jakowenko: Bei dem am 12. November beginnenden Russland-Besuch des Generaldirektors der UNO-Organisation fьr industrielle Entwicklung (UNIDO), Carlos Magarinos, sollen Fragen bezьglich der Entwicklung eines Systems zur effektiven Steuerung von Globalisierungsprozessen behandelt werden. Diese Aufgabe wird fьr die UNO und deren spezielle Institutionen zu einer der wichtigsten. Besondere Bedeutung fьr Russland gewinnen in diesem Zusammenhang Fragen der UNIDO-Unterstьtzung fьr Lдnder mit einer Ьbergangswirtschaft bei der Nutzung von Mцglichkeiten, die durch die Globalisierung geboten werden. Das betrifft in erster Linie den internationalen Handel und die Sphдre der Mobilisierung von Investitionen.

Frage: welche Bedeutung wird der Zusammenarbeit mit der UNIDO in Russland beigemessen?

Jakowenko: Russland unterstьtzt die UNIDO stдndig als eine fьhrende internationale Organisation auf dem Gebiet der industriellen Entwicklung und will auch in Zukunft zur Festigung dieser Organisation beitragen. In der kritischen Zeit von 1997 bis 1999, als die Organisation von einer Reihe von bedeutenden Spendern verlassen wurde, hat Russland die Organisation unterstьtzt, was wesentlich zum Ьberleben der UNIDO beigetragen hat.

Wir sind mit den Ergebnissen des Zusammenwirkens mit der Organisation bei der Realisierung des Kooperationsprogramms fьr 1999 bis 2002 zufrieden. Unter anderem hat sich das nationale Expertenpotential Russlands gefestigt, das bei der Vorbereitung von Investitionsprojekten in der Industrie, bei der Entwicklung der Methodologie der umweltfreundlichen Produktion, der Zertifizierung und der Qualitдtskontrolle von Industrieerzeugnissen eingesetzt wird.

Als Ergebnis der in den letzten fьnf Jahren erfolgten und fьr Institutionen des UNO-Systems beispiellosen Reform der UNIDO hat sich deren Rolle als der wichtigsten Sondereinrichtung der UNO auf dem Gebiet der Modernisierung der Industrieproduktion wesentlich gefestigt. In Russland wurde die unseres Erachtens ьberaus gelungene Zusammenfassung der im Zuge der Reform erworbenen Erfahrungen, die das Buch „Ьber die Reform des UNO-Systems: das UNIDO-Modell" von Carlos Magarinos darstellt, mit Interesse aufgenommen.

In Moskau wird der Umsetzung der Initiative des Generaldirektors der Organisation, im Frьhling 2004 Rundtischkonferenzen zu aktuellen Problemen der Entwicklung der russischen Wirtschaft abzuhalten, groЯe Bedeutung beigemessen. Bei diesen Konferenzen sollen die Kapazitдten von Experten der UNIDO mobilisiert werden, um Empfehlungen fьr die Lцsung der Aufgaben auszuarbeiten, die in der Jahresbotschaft von Prдsident Wladimir Putin an die Fцderative Versammlung Russlands bezьglich der Verdoppelung des BIP des Landes und der Gewдhrleistung einer umfassenden Konvertierbarkeit des Rubels formuliert worden waren.

Wir begrьЯen die Initiative von Carlos Magarinos, mit Unterstьtzung der UNIDO ein Programm der technologischen Zusammenarbeit Russlands mit den Staaten Zentral- und Lateinamerikas zu entwickeln. Wir hoffen, dass sich die Industrielдnder der Realisierung dieses Programms anschlieЯen werden.

Frage: Welche Bereiche im Rahmen der Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und der UNIDO erscheinen Ihnen besonders erfolgversprechend?

Jakowenko: Das am 27. Juni 2003 unterzeichnete Kooperationsprogramm Russland-UNIDO fьr die Jahre 2003 bis 2005 erцffnet neue Perspektiven fьr unser Zusammenwirken. Der Gesamtwert der Projekte, die im Rahmen des Programms realisiert werden sollen, wird von UNIDO-Experten auf etwa 14 Millionen Dollar geschдtzt. In thematischer Hinsicht gilt die Prioritдt sowohl auf fцderaler als auch auf regionaler Ebene solchen Kooperationsbereichen wie Unterstьtzung des kleinen und des mittleren Unternehmertums, Mobilisierung auslдndischer Investitionen, Steigerung der Investitionsattraktivitдt des wissenschaftlich-technischen Sektors der Wirtschaft, Umstrukturierung und technische Neuausrьstung von Unternehmen des Agrarindustriekomplexes, Entwicklung umweltfreundlicher Produktionskapazitдten und Technologietransfer sowie praktische Anwendung von Ergebnissen der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.

Gute Perspektiven hinsichtlich der Mobilisierung zusдtzlicher Finanzressourcen sowie von Technologien und Gutachten fьr Projekte der Organisation sehen wir in der Festigung der Zusammenarbeit der UNIDO mit dem Privatunternehmertum und in erster Linie mit den Unternehmen, die sich der von UNO-Generalsekretдr Kofi Annan unterbreiteten Initiative „Globales Abkommen" angeschlossen haben.


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