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Stellungnahme der Informations- und Pressestelle des Außenministeriums Russlands zum Tod des Journalisten Pawel Scheremet in der Ukraine

1346-20-07-2016

Wir sind von dem zynischen Mord am russischen Staatsbürger Pawel Scheremet im Zentrum Kiews erschüttert worden. In Russland war er als Journalist und hervorragender Profi in seinem Fach bekannt.

Pawel Scheremet war eine Person, die viel Wert auf ihre Prinzipien legte und sich oft kritisch über die Behörden äußerte. Seine bürgerliche Position brachte er in seinen Reden und Artikeln zum Ausdruck. Dabei stimmte seine Meinung gar nicht immer mit der offiziellen Position überein. Aber in Russland drohte ihm trotz der Meinungsverschiedenheiten nie eine körperliche Gewalt für  seine berufliche Tätigkeit.

Leider wurde sein Umzug in die Ukraine fatal für ihn. Pawel Scheremet ist zu einem weiteren Opfer des Systems geworden, das sich in diesem Land aktuell etabliert hat. Die ukrainischen Behörden, die die Unterstützung ihrer euroatlantischen Protektoren für ihre angeblichen Erfolge bei demokratischen Reformen genießen, haben seine Sicherheit nicht gewährleisten können.

Wie das in der Ukraine derzeit so üblich ist, haben sich sofort Personen gefunden, die vom Russland-Hass besessen sind und die auch in dieser Gewaltaktion „russische Spuren“ sehen.

Das ist bei weitem nicht der erste tragische Tod eines Journalisten in der Ukraine. Es gibt immer noch keine überzeugenden Ergebnisse der Ermittlung des Mordes an Georgi Gongadse, an Olesj Busina und an den im Konfliktraum im Südosten des Landes gestorbenen Journalisten. Hoffentlich wird diese ganze Reihe von unbestraften Morden endlich unterbrochen werden. Wir rechnen mit einer objektiven und gründlichen Ermittlung dieser Verbrechen und an der Bestrafung der Schuldigen.

Die russische Seite machte die Weltgemeinschaft auf die systematische Verletzung der eigenen Verpflichtungen im Bereich der Pressefreiheit und der Menschenrechte durch die Ukraine schon häufiger aufmerksam. Wir rufen die zuständigen internationalen Strukturen und Menschenrechtsorganisationen auf, ihre ganze Einflusskraft zu nutzen, damit die Behörden in Kiew die grundlegenden Völkerrechtsnormen einhalten und die Sicherheit von Journalisten gewährleisten.

Wir äußern den Verwandten Pawel Scheremets sowie der gesamten Journalistengemeinschaft unser Mitleid.