Antworten des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, auf Fragen der Nachrichtenagentur Xinhua, 31. März 2022, Tunxi
Frage: Was sind die wichtigsten Ergebnisse des Treffens der Nachbarländer Afghanistans?
Sergej Lawrow: Die wichtigsten Ergebnisse wurden in der Abschlusserklärung der Tunxi-Initiative festgeschrieben, die die gemeinsamen Ansichten der Teilnehmer des Treffens widerspiegelt. Der Hauptakzent wurde auf die Hilfe dem afghanischen Volk gesetzt, das unter den Folgen der fast 20-jährigen Präsenz der Nato-Kräfte leidet. Sie haben das Land in einem sehr schlechten Zustand gelassen.
Die Aufgabe der Weltgemeinschaft ist, Afghanistan vor allem bei der Lösung von humanitären Problemen und dann beim Wiederaufbau der Wirtschaft zu helfen. Das wichtigste „Message“ an die Weltgemeinschaft ist, dass sie viel aktiver handeln sollte. Der „Fahrplan“ für die ganze Welt im Afghanistan-Kontext wird von den Nachbarn dieses Landes geprägt. Dieses Treffen, das von China organisiert wurde, war besonders wichtig.
Frage: Was sind die Gründe der aktuellen Krise in der Ukraine?
Sergej Lawrow: Die wichtigste Ursache der Ukraine-Krise ist die Politik, die von der Nato unter der Federführung der USA in den letzten Jahrzehnten ausgeübt wird. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verlegten sie die militärische Infrastruktur immer weiter nach Osten, „pumpten“ die Ukraine mit Waffen „voll“ und richteten dort die militärische Infrastruktur ein. Das bedrohte die Sicherheit Russlands und war eine ernsthafte Verletzung der in der OSZE sowie im Rahmen der Russland-Nato-Beziehungen getroffenen Vereinbarungen, auf Festigung der eigenen Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer zu verzichten.