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Stellungnahme der Informations- und Pressestelle des Außenministeriums Russlands zum Russland-Besuch des Außenministers Guatemalas, Carlos Raul Morales Moscoso

1925-19-10-2016

Auf Einladung des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, wird der Außenminister der Republik Guatemala, Carlos Raul Morales Moscoso, vom 20. bis 22. Oktober zu einem Arbeitsbesuch in Moskau weilen.

Russland betrachtet Guatemala als einen aussichtsreichen Partner in Zentralamerika. Eine solide Basis für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen bildeten die ersten in der Geschichte beider Länder gegenseitigen Kontakte auf höchster Ebene – der Arbeitsbesuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Guatemala 2007 und der Gegenbesuch des Präsidenten Guatemalas, Álvaro Colom, in Russland.

Am 19. September 2015 begingen unsere Länder den 70. Jahrestag der gegenseitigen diplomatischen Beziehungen.

Bei den Verhandlungen am 21. Oktober werden die Spitzendiplomaten die Entwicklungsperspektiven des gegenseitigen politischen Dialogs, die Möglichkeiten für den Ausbau der Kooperation auf diversen Gebieten, für die Festigung der gegenseitigen Rechtsbasis sowie besonders akute Fragen der internationalen Tagesordnung erörtern.

Darüber hinaus werden die Minister die Situation in Lateinamerika und der Karibik samt den politischen und Integrationsprozessen auf dem Kontinent besprechen. Russland ist am effektiven Zusammenwirken mit solchen Vereinigungen wie Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) und Zentralamerikanisches Integrationssystem (SICA) interessiert, darunter an der Anknüpfung von Kontakten zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und dem SICA, was objektive Voraussetzungen für den Ausbau der gegenseitigen Kooperation im multilateralen Format schafft.

In Russland ist man mit dem Zusammenwirken mit Guatemala in der UNO zufrieden, mit der Übereinstimmung bzw. Ähnlichkeit ihrer Positionen zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart, vor allem in Bezug auf die Gestaltung einer polyzentrischen Weltordnung auf Basis der Prinzipien der Oberhand des Völkerrechts, auf die Notwendigkeit der Festigung der zentralen Rolle der UNO bei der Aufrechterhaltung der internationalen Sicherheit und Stabilität und bei der Gegenwirkung globalen Herausforderungen. Guatemala gehörte zu den Entwicklern der Resolution „70. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs“.

Besonderes Augenmerk werden Sergej Lawrow und Carlos Raul Morales auf die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen und die Wege zum Ausbau bzw. zur Diversifizierung des gegenseitigen Handelsumsatzes richten. Im Jahr 2015 belief er sich nach Angaben des russischen Zolldienstes auf 60,8 Millionen US-Dollar. Eine wichtige Rolle für die Intensivierung der gegenseitigen Geschäftskontakte spielt ein Abkommen über Zusammenwirken zwischen den Industrie- und Handelskammern Russlands und Guatemalas von 2008. Im Mai 2015 ratifizierte die russische Seite auch das bilaterale Regierungsabkommen über Förderung und gegenseitige Schutz von Kapitalanlagen vom 27. November 2013.

Wir sind daran interessiert, die Beziehungen zwischen einzelnen Regionen und Städten unserer Länder zu fördern. Es wurden bereits Abkommen über Städtepartnerschaften zwischen Sotschi und Guatemala (2013) sowie zwischen Gschel und Amatitlan (2014) unterzeichnet. Vom 6. bis 11. Oktober besuchte eine Delegation aus Gschel mit der Leiterin des Ortsrats, Galina Golinkowa, an der Spitze, Guatemala, darunter Amatitlan.

Es wird das Zusammenwirken der Ordnungskräfte beider Länder entwickelt. Polizisten aus Guatemala besuchen Bildungseinrichtungen des russischen Innenministeriums, nehmen an regionalen Fortbildungskursen für Beamte von Anti-Drogen-Behörden Zentralamerikas in Nicaragua intensiv teil.

Zu den akuten Aufgaben gehört auch die Erweiterung des Zusammenwirkens im Bildungswesen. Jedes Mal bekommt Guatemala staatliche Stipendien für die Ausbildung seiner Studenten in Russland. Derzeit beträgt ihre Zahl mehr als 30. Auch die Austauschprogramme zwischen verschiedenen Universitäten beider Länder werden zunehmend intensiver. Es wurden mehrere entsprechende Memoranden zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Auf seiner Moskau-Reise wird Castro Raul Morales vom Rektor der Universität San Carlos (der einzigen staatlichen Universität Guatemalas), C. Alvarado Serezo, begleitet, der sich mit seinen russischen Kollegen treffen wird.

Zu einem wichtigen Ereignis für die Entwicklung der kulturellen und wissenschaftlichen Kontakte zwischen beiden Ländern wurde die Eröffnung im Jahr 2012 des bilateralen Zentrums für Geschichte und Kultur der Maya „Juri Knorosow“ in Guatemala, das derzeit an einem Atlas der Maya-Denkmäler auf dem Territorium dieses Landes arbeitet.


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