Einführungsvortrag des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, vor den Verhandlungen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenminister Syriens, Walid al-Muallim, am 28. Oktober 2016 in Moskau

Sehr geehrter Herr Minister,

liebe Freunde,

herzlich willkommen in Moskau.

Wir freuen uns über unser neues Treffen, zumal die Situation in bzw. um Syrien es verlangt, dass wir regelmäßig in Kontakt stehen, um die strikte Umsetzung der Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrats zu ermöglichen. In dieser Resolution sind die Positionen der Weltgemeinschaft zur Regelung der Syrien-Krise verankert, vor allem in Bezug auf den unverzüglichen Beginn des syrisch-syrischen Dialogs ohne jegliche Vorbedingungen, wobei die Syrer selbst das Schicksal ihres Landes ohne jegliche Einmischung von außerhalb bestimmen.

Natürlich müssen gleichzeitig auch humanitäre Probleme gelöst werden. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit das Feuer auf alle Gruppierungen außer des IS, der al-Nusra-Front und anderer Terroristen eingestellt wird. Für uns ist es absolut offensichtlich, dass es für den Ausbau der Bemühungen um die Eindämmung der Terroristen absolut keine Alternativen gibt, denn sonst riskieren wir, diese Schlacht nicht nur in Syrien, sondern auch im ganzen Nahen Osten und in Nordafrika zu verlieren.

Unter den Bedingungen, wenn manche von unseren Partnern versuchen, den Sinn der Beschlüsse des UN-Sicherheitsrats zu entstellen, den Akzent von der Terrorbekämpfung auf die Lösung von anderen Aufgaben zu verschieben, indem sie im Grunde den Extremisten, die ihre kriminellen Aktivitäten nicht einstellen wollen, helfen, müssen wir unsere Handlungen sehr eng koordinieren. Wir haben viele Gleichgesinnte, und ich bin überzeugt, dass wir bei unserem Treffen und beim weiteren Treffen unter Beteiligung unseres iranischen Amtskollegen konstruktive Lösungen finden können.

Natürlich werden wir auch unsere bilateralen Beziehungen besprechen. Es ist nicht leicht, unsere Handels- bzw. Wirtschaftskooperation und unser humanitäres Zusammenwirken zu entwickeln, wenn Syrien vom Krieg erfasst ist. Dennoch werden wir unser Bestes tun, um das syrische Volk in dieser schweren Zeit zu unterstützen, zumal gegen Syrien Wirtschaftssanktionen gelten, die für die friedliche Bevölkerung sehr schmerzhaft sind.

Nochmals herzlich willkommen!