Zur gemeinsamen russisch-ungarischen Veranstaltung in der OSZE zu Problemen der Christen, insbesondere im Nahen Osten
PRESSEMITTEILUNG
Am 7. Dezember fand im Wiener Schloss Hofburg am Rande einer Sitzung des OSZE-Außenministerrats auf Initiative Russlands und Ungarns eine Veranstaltung statt, die der Sicherheit der Christen, unter anderem im Nahen Osten, gewidmet war. Das Forum wurde von den Außenministern Russlands und Ungarns, Sergej Lawrow und Péter Szijjártó, eröffnet.
Am Treffen nahmen der Vorsteher der chaldäisch-katholischen Kirche, Patriarch Louis Raphaël I. Sako von Babylon, der PR-Sprecher des Moskauer Patriarchats der Russisch-Orthodoxen Kirche, Mönchspriester Stefan (Igumnow), der Staatssekretär der Vatikanstadt für Auswärtige Angelegenheiten, Paul Gallagher, die OSZE-Beauftragte für Diskriminierung der Christen und Vertreter anderer Religionen, Ingeborg Gabriel, religiöse und Gesellschaftsvertreter, Diplomaten und Journalisten teil.
Sergej Lawrow unterstrich die Aktualität des Themas Schicksal des Christentums als der größten Religion der Welt und verwies auf die Gefahren, die mit der Verfolgung von Christen in einigen OSZE-Ländern und daran grenzenden Regionen verbunden sind. Darüber hatte auch der russische Präsident Wladimir Putin am 4. Dezember bei einem Treffen mit Delegationsleitern von autokephalen orthodoxen Kirchen gesprochen.
Der Minister hob extra hervor, dass besonders katastrophal die Lage der Christen im Nahen Osten und in Nordafrika ist, wo sie von terroristischen Gruppierungen verfolgt werden und die Orte verlassen müssen, wo ihre Gemeinden jahrhundertelang lebten. Oft werden dort auch christliche Heiligtümer unbestraft geschändet.
Sergej Lawrow betonte, dass in Europa die Verdrängung der christlichen Traditionen und Symbole aus dem gesellschaftlichen Raum zur Zerstörung der gesamteuropäischen kulturellen Identität führt. Diskriminiert werden auch Vertreter anderer traditionellen Konfessionen, darunter Muslime. Beunruhigend sind die immer neuen Äußerungen des Antisemitismus und der Heroisierung der Nazis.
Sehr gefährlich wird die Unterdrückung von orthodoxen Menschen in der Ukraine. Orthodoxe Kirchen werden von Extremisten geschändet und überfallen, und die Gewalt gegenüber Geistlichen und gläubigen Menschen wird durch die Versuche der Behörden zur Beschränkung der Aktivitäten der kanonischen Ukrainischen orthodoxen Kirche noch verschlimmert.
Sergej Lawrow verwies auf die Notwendigkeit, die OSZE-Instrumente zwecks Förderung der religiösen Toleranz zu verstärken, insbesondere durch die Entwicklung von Ministererklärungen zur Verteidigung der Christen und Muslime.
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó informierte seinerseits ausführlich über die Maßnahmen der ungarischen Behörden zwecks Unterstützung der christlichen Gemeinschaft im Nahen Osten. Er unterstrich, dass die Verbrechen gegen Christen von der Weltgemeinschaft, darunter von der OSZE, keineswegs ignoriert werden dürfen, weil es sich dabei um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handelt. Darüber hinaus ist es wichtig, günstige Bedingungen für die Heimkehr der Christen in die Orte zu schaffen, wo ihre Vorfahren jahrtausendelang lebten.
Der Patriarch Louis Raphaël I. Sako erzählte vor allem über die schwierige Situation in der Nahost-Region, die von Konflikten und dem Terrorismus geplagt wird.
Der Mönchspriester Stefan (Igumnow) berichtete über die Bemühungen des Moskauer Patriarchats der Russisch-Orthodoxen Kirche um die humanitäre Unterstützung der Opfer des Syrien-Kriegs, um die Heimkehr der syrischen Christen und um den Wiederaufbau von Kirchen.
Im Allgemeinen zeigte diese Veranstaltung, dass die Weltgemeinschaft immer mehr begreift, dass sie die Sicherheit der Christen fördern und die traditionellen Werte der Menschheit aufrechterhalten muss.
Russland wird auch weiterhin dieses äußerst wichtige Thema in verschiedenen internationalen Organisationen, darunter in der OSZE, aufwerfen.