RIA-"NOWOSTI"-INTERVIEW DES AMTSSPRECHERS DES RUSSISCHEN AUßENMINISTERIUMS ALEXANDER JAKOWENKO ZU RUSSISCH-BULGARISCHEN BEZIEHUNGEN
Frage: Alexander Wladimirowitsch, welche Tendenzen sind ihrer Meinung nach in den russisch-bulgarischen Beziehungen von heute dominierend?
Antwort: Die Beziehungen zwischen Russland und Bulgarien in der heutigen Etappe zeichnen sich durch eine Atmosphäre der gegenseitigen Zusammenarbeit aus, die auf dem Pragmatismus und dem Respekt vor Interessen des anderen beruht.
Die für nächste Zeit geplante Unterzeichnung eines zwischenstaatlichen /politische Aspekte/ sowie der Regierungs- und der interministeriellen Dokumente in den Bereichen Handel, Investitionen, Zusammenwirken der Rechtsschutzorgane und Kultur wird es ermöglichen, die neue Qualität unserer Verbindungen zu verankern und Prioritäten der bilateralen Kooperation auf lange Sicht zu setzen. Dies wird zudem zur Weiterentwicklung der vertragsrechtlichen Basis der russisch-bulgarischen Zusammenarbeit beitragen.
Frage: Welche internationalen Probleme stehen momentan im Mittelpunkt der russisch-bulgarischen Kontakte?
Antwort: Es sei gesagt, dass Russland und Bulgarien in letzter Zeit eine engere Kooperation auf dem Gebiet der Außenpolitik anstreben. Im Rahmen des politischen Dialogs werden aktuelle internationale Probleme, wie die Situation um den Irak, die Nahostregelung, die Lage auf dem Balkan und neue globale Herausforderungen und Gefahren, besprochen. Mit Genugtuung stellen wir das gegenseitige Bestreben fest, die internationale Zusammenarbeit zu intensivieren.
Frage: Russland und Bulgarien arbeiten aktiv in ökonomischem, kulturellem und humanitärem Bereich zusammen. Könnten Sie bitte Beispiele dieser Zusammenarbeit anführen?
Antwort: Bulgarien ist ein großer Handels- und Wirtschaftspartner Russlands. Der gegenseitige Außenhandelsumsatz zwischen unseren Ländern betrug 2002 1,4 Milliarden US-Dollar.
Große Aufmerksamkeit schenken die Seiten gemeinsamen Energiewirtschafts- und Infrastrukturprojekten. Es geht um den Bau der Ölpipeline Burgas-Alexandroupolis, die Errichtung eines neuen Atomkraftwerks in Belene, eine Beteiligung an der Privatisierung von „Bulgargas" sowie um Gasversorgung bulgarischer Regionen, Gastransport in anliegende Balkan-Länder, Rekonstruktion einiger Heizkraftwerke, die mit unserer technischen Hilfe gebaut worden waren.
Im Kontext der Belebung bilateraler Beziehungen wird die überregionale Zusammenarbeit aussichtsreich. Das ist eine wichtige Reserve für Vertiefung von handelsökonomischen Verbindungen Russlands und Bulgariens.
Ich möchte die Aktivierung des russisch-bulgarischen Kulturdialogs speziell hervorheben. In diesem Zusammenhang sei die Wiederkehr des Sieges im russisch-türkischen Krieg von 1877-1878 und der Befreiung Bulgariens von osmanischer Fremdherrschaft zu erwähnen, die in diesem Jahr zum 125. Mal begangen wird.
Es ist geplant, in Sofia russische Kulturtage durchzuführen. In deren Rahmen wird man eine Ausstellung der Gegenstände aus dem Fonds des Staatlichen Historischen Museums veranstalten und mit Preisen internationaler Filmfestspiele ausgezeichnete Filme vorführen; die besten russischen Ensembles und Interpreten werden auftreten. All das wird zur Weiterentwicklung der kulturellen und humanitären Beziehungen zwischen unseren Ländern beitragen.
