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Rede des Außenministers Russlands, Sergey Lawrow, bei der gemeinsamen Sitzung des Aufsichts- und Verwaltungsrats der MGIMO-Universität am 2. März 2018

381-02-03-2018

Sehr geehrte Kollegen,

Freunde,

ich freue mich, alle Mitglieder des Aufsichts- und Verwaltungsrats der MGIMO-Universität zu sehen. Unsere gemeinsamen Sitzungen etablierten sich als wichtiges Element der Annahme von Schlüssellösungen im Bereich der Verwaltung der MGIMO-Universität als Plattform für eine allseitige Erörterung von Ideen und Plänen. Ich möchte besonders die Bedeutung unserer Sitzungen als Mechanismus der gesellschaftlichen Kontrolle über der Tätigkeit der Universität hervorheben. Für unser Ministerium und andere Ministerien und Behörden, die mit dem Bereich der Außenpolitik und internationalen Tätigkeit verbunden sind und Kontakte mit den internationalen Partnern pflegen, bleibt die MGIMO nach wie vor die wichtigste Quelle für Spezialisten im Bereich Außenpolitik.

Heute ist die MGIMO ein großes Bildungszentrum. Hier lassen sich zudem sowohl russische als auch ausländische Kollegen im Bereich der neuen Bedrohungen und Herausforderungen sowie auf dem Gebiet der Informationssicherheit, der Sportdiplomatie und Sportrechtes aktiv fortbilden. Es liegt hierfür kein Bedürfnis vor, zu sagen, wie das in aktueller Situation wichtig ist. Der Bildungsprozess erfolgt im engen Kontakt mit solchen Partnern, wie Europarat, OSZE, UNCTAD, WTO, die internationalen Schiedsinstanzen.

Natürlich wissen wir die Bedeutung der MGIMO für das Außenministerium und andere Organe der Staatsgewalt und Verwaltung als Quelle für Mitarbeiter, die ich bereits erwähnt habe, sondern auch als eine intellektuelle Quelle und als zuverlässiger Partner in der informationsanalytischen Begleitung von Projekten und Schritten auf der außenpolitischen Richtung, hoch zu schätzen.

Immer repräsentativer werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Tätigkeit. Mit der MGIMO sind elf wissenschaftliche Zeitschriften, die dem System der Obersten Attestierungskommission angehören, affiliiert. Wir haben stabil hohe Positionen in den angesehenen internationalen Ranglisten. Die Popularisierung der Herangehensweisen der russischen Experten und Forscher ist ein unabdingbarer Bestandteil der Förderung eines objektiven Bildes unseres Landes im Ausland, der Erhöhung des Ansehens in den akademischen Kreisen. Ich bin der Ansicht, dass wir alle die MGIMO loben können, die die Arbeit auf dieser Richtung weiter intensiviert, indem sie ihren Ruf als Quelle für zuverlässige analytische Informationen über Russland, über unsere Herangehensweise an die wichtigsten Probleme der globalen und regionalen Sicherheit und internationalen Entwicklung weiter verbessert.

Ich bin der Ansicht, dass für die Festigung der Positionen im Bereich der akademischen Diplomatie (diesen Begriff gibt es bereits) es notwendig ist, das vorhandene Potential in vollen Zügen zu nutzen, vor allem, weil die MGIMO eine grundlegende Struktur für unsere Diskussionsmechanismen mit vielen Ländern ist, zum Beispiel haben wir das Russisch-tschechische Diskussionsforum. Besondere Aufmerksamkeit soll man dem neuen im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Kanal des russisch-französischen Zusammenwirkens auf Ebene der Zivilgesellschaften widmen – „Trianon-Dialog“. Das war ein gemeinsamer Beschluss des Präsidenten Russlands, Wladimir Putin, und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron während des Versailles-Besuches von Wladimir Putin im vergangenen Sommer. Zum Kovorsitzenden dieses erneut ins Leben gerufenen „Trianon-Dialogs“ wurde von unserer Seite Anatoli Torkunow und  von der französischen der ehemalige Botschafter Frankreichs in Russland, Pierre Morel, ernannt.

In diesem Jahr steht der MGIMO bevor, sich der Durchführung des Japan-Jahres aktiv anzuschließen. Dafür gibt es eine gute Grundlage: an der Universität gilt eine gemeinsame Gruppe der Historiker, und Japanisten - sowohl Mitarbeiter als auch Absolventen der MGIMO (zum Beispiel, Fattah Schodijew) – landen in den fachlichen Ranglisten immer auf den vorderen Plätzen, leiten bilaterale Institute für informelle Kommunikation im Bereich des Unternehmertums, Informationsaustausches und der Kultur.

Die einzigartigen Möglichkeiten für die Vertiefung des Zusammenwirkens mit den vielseitigen Instituten gewährleistet die Tätigkeit des ASEAN-Zentrums an der MGIMO. Unter den Aufgaben, die vor dieser wichtigen Struktur stehen, sind die Unterstützung für die Organisation der Geschäftsmissionen für die russischen Unternehmer und Leiter der Regionen der Russischen Föderation in den ASEAN-Ländern.

Was die regionale Tätigkeit der MGIMO betrifft, so möchte die erfolgreiche Umsetzung des Projektes des Odinzowo-Campus unter Mitwirkung des Gouverneurs des Gebietes Moskau, Andrej Worobjow, erwähnen. Der Campus beherbergt sowohl traditionelle Komponenten der Hochschulbildung, als auch das Gortschakow-Lyzeum und sogar eine mittlere Berufsausbildung im Bereich der Wirtschaft, Rechtswissenschaft und Bankwesen. Die MGIMO wagte einen mutigen Schritt, indem sie neue Richtungen und Programme im Bereich der Geschäfts- und angewandten Informatik, Systemanalyse und Modellierung der sozialwirtschaftlichen Prozesse eröffnet haben. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Universität mit diesem Schritt nicht falsch lag. Dadurch wird die „digitale Wirtschaft“ unabdingbarer Teil des Bildungsprozesses.

Die MGIMO etablierte sich als die wichtigste Hochschule im System der Fortbildung von Fachkräften für die regionalen und kommunalen Behörden des Gebiets Moskau, und ihre Tätigkeit gibt den Impuls dem ganzen Bildungssystem der Region. Neben dem Gouverneur des Gebietes Moskau, Andrej Worobjow, möchte ich auch den Leiter der Region Odizowo, Andrej Iwanow, hervorheben, der auch unmittelbare Aufmerksamkeit der Arbeit der MGIMO im Rahmen des Campus erweist.

Neben der inhaltsvollen Bildungsreform ist der Ausbau ihrer Infrastrukturmöglichkeiten durch die MGIMO ein spezielles Thema. Es handelt sich vor allem um das 18-stöckige Wohngebäude auf dem Wernadski-Prospekt. Es gibt noch viel Arbeit, aber vieles wurde bereits gemacht.

Der Reformierungsprozess ist für mehrere Jahre geplant. Aber die in seinem Rahmen gestellten Aufgaben werden systematisch realisiert – im Rahmen der 2015 angenommenen Entwicklungsstrategie der MGIMO. Ihre erfolgreiche Umsetzung gewährleistet darunter eine stabile Arbeit des Endowments der MGIMO, das dank der konsequenten Unterstützung der Vormünder, für die wir herzlich dankbar sind, zum bedeutsamen Mechanismus einer Projektfinanzierung wurde.

Übrigens wurden viele aus den Teilnehmern an der vorigen Sitzung, bei der eine ausführliche Präsentation durchgeführt wurde, zu unseren Kollegen zur Entwicklung der MGIMO und zur Umsetzung von konkreten Projekten. Noch einmal die wärmsten Dankesworte für die Hilfe.

Die wichtigsten Prioritäten der Strategie sind mit der Festigung des Lehr- und Administratoren-Kollegiums sowie mit der Erhöhung der Lehrqualität, der weiteren Förderung der Hochschule im Rahmen des allrussischen Programms für den Ausbau des Exports von Ausbildungsdienstleistungen, der Digitalisierung des Bildungsprogramms und der kardinalen Modernisierung von IT-Möglichkeiten verbunden. Die MGIMO strebt immer neue Bildungs- und Forschungsbereiche an – bereits jetzt gibt es neue Programme für die Ökologie und Umweltnutzung, die Analyse der Waren-und Rohstoffmärkte, das Innovationsmanagement sowie die bereits erwähnten mathematisch-wirtschaftlichen Berufe und Programme, ganz neue Herangehensweisen an die Erlernung von Finanz- und Risiko-Management. Das ist eine ehrgeizige, aber eine vollkommen lösbare Aufgabe – ein qualitativ neues Niveau der MGIMO-Wirtschaftsschule zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass die Richtungen der Strategie richtig gewählt wurden, und dafür möchte ich allen Professoren und Dozenten unter der Leitung des Rektors der MGIMO, Anatoli Torkunow, danken.

Heute werden wir die Rede von Anatoli Torkunow zum Thema der Erfüllung des Planes der finanziell-wirtschaftlichen Tätigkeit der MGIMO und der wichtigsten Finanzindikatoren für dieses Jahr hören. Die ausführlichen Materialien zu diesen Fragen wurden im Voraus versandt.

Der Aufsichtsrat arbeitet aktiv außerhalb des Campus, kontrolliert die wirtschaftliche und administrativ-organisationale Aktivität der MGIMO. Die Aufgabe des Verwaltungsrates ist es, diese Prozesse durch die langfristige Planung zu behandeln und nach den Diskussionen ein Lösungsprojekt zu billigen. Natürlich unter Berücksichtigung jener Bemerkungen, Vorschläge und Stellungnahmen, die im Verlauf der heutigen Sitzung gemacht wurden.

Ich danke für die Aufmerksamkeit und übergebe das Wort an Andrej Torkunow.

 


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