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Aus dem Pressebriefing der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, Moskau, 06. Juli 2023

1331-06-07-2023

Zur Ukraine-Krise

 

Am 30. Juni haben wir an die Opfer des Ljwower Pogroms gedacht. In den schrecklichen Tagen des Jahres 1941 töteten Extremisten aus der Organisation Ukrainischer Nationalisten unter Führung der faschistischen Besatzungsadministration mehr als 4000 friedliche Einwohner der Stadt, vor allem jüdischer Herkunft.

Noch vor dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion planten Bandera-Anhänger aus der Organisation Ukrainischer Nationalisten ethnische Säuberungen und schlugen das Programm „Ukraine für die Ukrainer“ vor. Plakate mit diesen Parolen wurden in Ljwow am Tag des Pogroms geklebt. Besonders tragisch ist, dass diese faschistischen Mörder in der Ukraine heute heroisiert werden. Das sind die Helden sowie die Suche nach der Identität durch die Ukraine vor unseren Augen. Wir leisten Widerstand, während der Westen das sponsert. Nach diesen moralischen Idioten werden Straßen bekannt, Fackelprozessionen organisiert, die junge Generation im Sinne ihrer verbrecherischen Ideen erzogen.

Heute vernichten Neonazis, direkte Nachfolger der Organisation Ukrainischer Nationalisten und Banderas kontinuierlich orthodoxe Traditionen des ukrainischen Volkes. Am 28. Juni reichte Wladimir Selenski in die Oberste Rada einen Gesetzentwurf über die Verschiebung des Weihnachtens vom 7. Januar auf 25. Dezember ein. Ich habe Argumente gehört, dass es um eine einfache Änderung der Traditionen gehe und man nicht nach einer anderen Logik suchen soll. Vielleicht suchen jene nicht daran, die die Geschichte nicht kennen. Am 21. Dezember 1941 erklärten faschistische Besatzungsbehörden, dass das Feiern von Weihnachten gleichzeitig mit den deutschen Streitkräften stattfindet – am 24., 25. und 26. Dezember. Unter Leitung der Nazis verliert die Ukraine jetzt wieder ihre orthodoxe Identität, Menschen wird wieder ihr religiöses, kulturelles und historisches Gut genommen, die Behörden folgen ihren ideologische Götzen – Eroberern des Dritten Reichs, dem von Bandera-Kämpfer aktiv geholfen wurde.

Mit der Förderung des Nazismus in der Ukraine, Unterstützung von all dem, was das Regime Selenskis macht, öffnet der Westen die Büchse der Pandora. Schon jetzt sind die Ergebnisse solcher Politik zu sehen. Nationalradikale rund um Europa gehen aktiv vor. Sie sehen, dass sie jetzt das nicht nur machen können, sondern dass das auch gut bezahlt wird. Ihnen werden Waffen geliefert, ihnen wird fast alles erlaubt. Man geht wie mit Enfant terrible um.

Laut zahlreichen Medienmitteilungen nehmen neonazistische Gruppierungen unmittelbar an den Unruhen in Frankreich teil. Machte sich jemand im Elysee-Palast Gedanken darüber? Waffen, die an Kiew geliefert wurden, erweisen sich in den Händen der Protestierenden und werden gegen die Polizei in Frankreich eingesetzt. Sagte Präsident Emmanuel Macron darüber seinem Volk? Oder wird das als Geheimnis verschwiegen? Dann werden wir das sagen. Die vom Westen, Nato und unmittelbar Frankreich gelieferten Waffen und das Geld, das zur Unterstützung der Nationalisten, Nazis und Faschisten in der Ukraine fließt, erfolgen als Bumerang auf ihrem Territorium und treffen ihr eigenes Volk. Vor anderthalb Jahren haben wir gesagt, dass es so sein wird.

Kiew nutzt aktiv terroristische Methoden. Am 4. Juli wurde ein Versuch unternommen, mit Hilfe von Drohnen Objekte der zivilen Infrastruktur in Neu Moskau und Gebiet Moskau zu attackieren. Darunter der internationale Flughafen. Wir unterscheiden Menschen nie nach ihrer bürgerlichen Zugehörigkeit, aber es gibt Details. Das ist wieder zum Thema, dass die Länder, die das Kiewer Regime sponsern, ihren Bürgern sagen sollen, dass sie Opfer eines Terroranschlags sein können. Dank einer koordinierten Arbeit der russischen Flugabwehrmittel und radioelektronischen Bekämpfungsmittel wurden diese Pläne torpediert. Vier Drohnen wurden abgeschossen, eine Drohne verlor Verbindung und stürzte ab. Es gibt keine Opfer und Zerstörungen. Das ist ein weiterer Terroranschlag. Solche Handlungen wären ohne Finanz-, technische und logistische Unterstützung der US-geleiteten westlichen Koalition, die als Sponsor der terroristischen Tätigkeit des Selenski-Regimes auftritt, unmöglich. Von fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats sponsern drei Länder (USA, Großbritannien, Frankreich) die Terrortätigkeit des Präsidenten der Ukraine.

Mit den von Nato-Ländern gelieferten Waffen versetzen Extremisten der Streitkräfte der Ukraine systematisch Schläge gegen die Wohnviertel von Donezk. Am 28. Juni und 3. Juli kamen dort bei ukrainischen Bombenangriffen zwei Menschen ums Leben, zehn friedliche Einwohner, darunter vier Kinder, wurden verletzt. Am 1. Juli führten Neonazis das Feuer aus US-Mehrfachraketenwerfer HIMARS gegen die Stadt Tokmak im Gebiet Saporoschje. Zwei friedliche Einwohner kamen ums Leben. Am 3. Juli beschossen die Streitkräfte der Ukraine das Dorf Troizkoje im Gebiet Kursk, wobei sechs private Häuser zerstört wurden. Am 4. Juli wurde ein starker Schlag gegen Makejewka versetzt. 40 Mehrfamilienhäuser, 12 Schulen, 13 Kindergärten und neun medizinische Einrichtungen wurden beschädigt. Man will westliche Medien, die regelmäßig Aufnahmen aus Butscha, Geburtsklinik von Mariupol veröffentlichen fragen, ob sie einen Fotobericht darüber machen wollen, wie die Waffen ihrer Regimes eingesetzt werden? Man soll nicht bescheiden sein. Aktuell ist über 41 Betroffene bekannt, es gibt Tote, zwei Kinder (2 und 7 Jahre) wurden verletzt. Wird jemand im Westen darüber aus den Medien erfahren? Nie. Das ist ein Tabu-Thema. Auf der anderen Seite gibt es keine Tote und Verletzte. Es gibt nur Märchen Selenskis und Co., die mit technologischen Möglichkeiten, darunter aus Hollywood, visualisiert werden.

Eine grobe Verletzung der Normen des internationalen humanitären Rechts ist gewöhnlich für das Kiewer Regime geworden. Die Streitkräfte der Ukraine begehen jeden Tag grausame Verbrechen gegen die Einwohner von Donbass und andere grenznahe russische Regionen.

Die Untaten der Neonazis, die unter anderem während der Kampfhandlungen begangen wurden, bleiben nicht unbestraft.

Das Ermittlungskomitee der Russischen Föderation untersucht jedes solches begangene Verbrechen. Auf Grundlage der gesammelten Beweise in Rostow am Don erfolgen Gerichtsprozesse gegen ukrainische Extremisten, darunter Mitglieder des in Russland verbotenen nationalistischen Regiments Asow, die an den Folterungen und Mord an Einwohnern der neuen russischen Regionen beteiligt waren. Wegen Verbrechen gegen friedliche Einwohner wurden von Gerichten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk bereits mehr als 30 ukrainische Nationalisten zu langen Haftstrafen, darunter lebenslange Haftstrafen verurteilt.

In dieser Woche wurden Urteile gegen Extremisten gefällt, einer von denen A. Petrenko aus einem Scharfschützengewehr einen einheimischen Einwohner von Mariupol tötete. Zwei andere (A.Pinkowski und A. Bardasch) warfen Granaten in Wohnhäuser in Lissitschansk und Popasnaja, was zur einer schweren Verletzung einer älteren Frau und Zerstörung von Wohngebäuden führte.

Wir warnen alle, die heutу das terroristische Kiewer Regime schützen, an seiner Tätigkeit teilnehmen, verbrecherische Befehle Selenskis erfüllen und sie fördern – jeden Verbrecher, der zugunsten des nazistischen Regimes und seiner Schutzherren vorgeht, erwartet eine harte Strafe gemäß Gesetz. Jenen, die jetzt zu solchen Handlungen bewegt werden, werden motiviert bzw. zombifiziert und jenen, die dies tatsächlich unterstützen, empfehlen wir beharrlich, über die Zukunft (von sich selbst und der Verwandten) zu denken und die einzig richtige Wahl zu machen – solange es nicht zu spät ist, Waffen niederzulegen und an der Terrortätigkeit des Präsidenten der Ukraine nicht teilzunehmen.

Wie Wladimir Selenski vor einigen Tagen in einem Interview mit einem US-Sender sagte, hat Kiew keine Geheimnisse vor CIA. Dass die Ukraine gelenkt wird, ist seit langem bekannt. Das ist ein allgemein anerkannter Fakt. Aber die ganze Situation in diesem Land wird von CIA und anderen US-Sicherheitsdiensten kontrolliert. Die Ukraine ist seit Langem unter Außensteuerung, von ihrer Souveränität und Unabhängigkeit ist nichts geblieben. Nun kämpft Selenski gegen das Volk der Ukraine. Er hat solche Mission, ihm wurde dieses Ziel gezeigt. Es ist natürlich, dass das Kiewer Regime keine Geheimnisse vom ausländischen Geheimdienst hat. Es ist symbolisch, dass am 4. Juli, nationalen Feiertag in den USA, die Mutter-Heimat-Statue in Kiew, die von der sowjetischen Regierung am 9. Mai 1981 anlässlich der Befreiung der ukrainischen Hauptstadt und der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik vor deutsch-faschistischen Eroberern aufgestellt wurde, in den Farben der US-Flagge beleuchtet wurde. So ist jetzt dort die Heimat. Es gibt noch eine Hypothese, warum so gemacht wurde. In der Ukraine arbeiteten Pseudo-Historiker, die verschiedene Gedanken entwickelten, um die nationalistischen Gefühle bei ihren Staatsbürgern zu entwickeln. Ein Konzept des ukrainischen „Wissenschaftlers“ Oleg Dubina bestand darin, dass Cristoforo Colombo aus der Ukraine stammte. Es spielt keine Rolle, dass Dokumente vom Anderen zeugen, es gab auch keine Ukraine damals. Das bedeutet nichts für Nationalisten. Colombo wurde auch als Protoukrainer eingestuft.

Vor einigen Tagen reichte Selenski in die Oberste Rada einen Gesetzentwurf ein, laut dem vorgeschlagen wird, der englischen Sprache in der Ukraine einen Sonderstatus zu gewähren – internationale Sprache der Kommunikation. Das Ziel dieses Projekts – die Gewährleistung der Nutzung der englischen Sprache in ganz Ukraine in öffentlichen Bereichen des Gesellschaftslebens. Es wird betont, dass die Verabschiedung des Gesetzes angeblich die „Intensivierung der Prozesse der Integration der Ukraine in die europäische Gemeinschaft“ fördern wird. In der Tat wird die Besatzung der Ukraine durch jene vorbereitet, die sie steuern sollen. Selenski verweigerte dem Volk der Ukraine die Möglichkeit der Steuerung des eigenen Landes. Alles wurde gegen winziges Geld verkauft: Boden, Geschichte, Eigentum, Industrie, Produktion. Was ist geblieben? Die Luft kann nicht verkauft werden. Es wurde die Sprache erreicht, die der indigenen Bevölkerung genommen wurde. Nun bereitet man sich auf eine Besatzung vor (wie in den 1940er-Jahren). Sie haben keine anderen Absichten.

Wir haben uns bereits an alles gewöhnt, aber ihn der Geschichte mit der englischen Sprache sind unglaublicher Zynismus des Kiewer Regimes und absolute Hilfslosigkeit der Einwohner der Ukraine im Kampf um ihre Rechte zu erkennen. Es geht nicht um die Einwohner von Donbass. Wir verteidigen sie seit allen diesen Jahren. Wir sprechen über jene, die aufrichtig glaubten, dass Selenski, die USA, Großbritannien und EU sie in die helle Zukunft führen werden. Diese Menschen haben keine Möglichkeiten, ihre Grundrechte umzusetzen. Ihnen wurde das verweigert. Die Muttersprache von Millionen Menschen verbieten und absolut fremde englische Sprache zu implementieren unter Vorwand der Integration mit der EU, wo English nur in Irland Amtssprache ist. Wozu macht das die Ukraine? Das Kiewer Regime, Selenski, Tausende Militärinstrukteure und Berater in Kiew und in den Staatsorganen der Ukraine bereiten alles für eine Besatzung vor. Stellen sie sich eine Situation vor – in der Schweiz wurde Französisch vollständig verboten, stattdessen wurde Englisch zur Amtssprache gemacht – für eine „bessere Integration mit der EU“. In der friedlichen Schweiz findet zu jeder Frage ein Referendum statt. Hin bis zur Frage – in welcher Farbe soll der Zaun in der Hauptstraße gestrichen werde. Das ist zur Frage über die Werte, die Kiew angeblich als Vorbild genommen hat. Alles in der Ukraine ist ein Anti-Wert für Traditionen, die in der EU geblieben sind.

Der Verteidigungsminister der Ukraine Alexej Resnikow bestätigte erneut öffentlich, dass die Ukraine für den Westen vor allem ein bequemes Gelände für Tests verschiedener Waffentypen ist. Dazu wird die englische Sprache eingeführt. Sie rufen den Westen selbst, auf ihrem Territorium alles Mögliche zu stationieren. Dabei werden die Interessen des ukrainischen Volkes nicht berücksichtigt. Niemand fragt auch danach. Laut Resnikow können die westlichen Verbündeten in der Ukraine tatsächlich sehen, ob ihre Waffen funktionieren, inwieweit sie effektiv eingesetzt werden und ob man sie modernisieren soll. Ein Zitat: „Für die Rüstungsindustrie der Welt kann man sich kaum ein besseres Gelände vorstellen“. Es ist bedauernswert, dass ein Fallbeil vor der Schaffung der Ukraine erfunden wurde. Sonst wäre das Land ein tolles Gelände für seine Tests gewesen. Ukrainische Politiker hätten Entwickler einladen können, um ihre Erfindung an Ukrainern zu testen. Das ist Dasselbe. Jetzt ist nur das Ausmaß größer. Das Fallbeil wird gegen eine Person genutzt, und diese Waffen (darunter mit abgereichertem Uran) – gegen ganze Generationen. Vertreter des Kiewer Regimes machen sich sogar keine Gedanken darüber, dass sie mit der Bereitstellung solchen Geländes für ausländische Rüstungsunternehmen ihr Land, die Bevölkerung, alle Hoffnungen auf eine friedliche Zukunft vollständig vernichten.

Angeführte Fakten zeigen, dass die in der militärischen Spezialoperation gestellten Aufgaben und Ziele zur Entnazifizierung, Entmilitarisierung und Beseitigung der von der Ukraine ausgehenden ernsthaften Bedrohungen für die Sicherheit unseres Landes und Staatsbürger aktuell bleiben und umgesetzt werden.

 

Zum 80. Jahrestag des Wolhynien-Massakers

 

Vor 80 Jahren - am 11. und 12. Juli 1932 ereignete sich eine der blutigsten Episoden der mehrmonatigen ethnischen Säuberung der Bevölkerung von Wolhynien, bekannt als Wolhynien-Massaker. Damals attackierten Extremisten der Organisation Ukrainischer Nationalisten – Ukrainischer Aufständischenarmee gleichzeitig 150 Ortschaften, in den meisten von denen war die polnische Bevölkerung überwiegend. In Ljwow wurden Juden, in Wolhynien – Polen ausgerottet.

Alleine innerhalb von zwei Juli-Tagen kamen mehr als 8000 Polen ums Leben. Es wird kaum irgendwann möglich sein, eine genaue Zahl der grausam getöteten und gequälten Menschen (nicht nur Polen, sondern auch Vertreter anderer Nationen, darunter Juden und Tschechen) durch ukrainische Nationalisten festzustellen. Alleine im Juli 1943 wurden mindestens 500 polnische Dörfer und Siedlungen attackiert, die Opferzahl belief sich auf mindestens 17.000 Menschen, was der Höhepunkt der ethnischen Säuberungen gegenüber nichtukrainischer Bevölkerung von Wolhynien durch Bandera-Kämpfer wurde. Sie wurden nun zu den Helden der Ukraine ausgerufen, ihre Parolen werden nun von US-Politikern und Staatsvertretern wiederholt.

Nach Einschätzungen unabhängiger Historiker wurden im Jahr 1943 100.000 bis 130.000 Polen vernichtet, ein Teil von denen damals sowjetische Staatsbürger waren. Polnische Historiker sprechen heute von 150.000 Getöteten im Zeitraum von 1931 bis 1945. 2016 stufte das Parlament Polens die Ereignisse in Wolhynien als Genozid des polnischen Volkes ein. Jedes Jahr am 11. Juli findet in Polen auf nationaler Ebene der Gedenktag an die Opfer des Genozids durch ukrainische Nationalisten gegen Polen 1943-1945 statt.

Was machen die Kiewer Behörden, die sich frei bei Manipulierung der Geschichte fühlen? Sie stimmen all dem zu, was ihnen im Westen gesagt wird zu machen. Sie haben kein Problem mit der Änderung der historischen Paradigma (bei Analyse und Einschätzung der Ereignisse). Man kann eingestehen, bereuen, um Verzeihung bitten. Aber die jetzigen Kiewer Behörden versuchen, die Ereignisse in Wolhynien als einen „lokalen polnisch-ukrainischen Konflikt“ darzustellen. Das war aber ein im Voraus geplantes massives Verbrechen, was mit historischen Fakten bestätigt wird. Das ist ihr systematisches Herangehen. Sie machten Dasselbe auch gegenüber anderen Nationen, in anderen Städten. Das ist Geschichte nicht über einen lokalen Konflikt, sondern über die Ideologie des ukrainischen Nationalismus, die durch das 20. Jh. ging und auch 21. Jh. Erreichte. Jetzt sind es die Russen, damals waren es Polen, Juden, Tschechen u.v.m.

Ende 2016 wurde auf der Webseite der Föderalen Archivagentur (Rosarchiv) eine Auswahl von Dokumenten veröffentlicht, mit der man die Geschichte des Verhaltens der Bandera-Kämpfer zu den Polen und anderen Völkern verfolgen kann. In der Militärdoktrin der Organisation Ukrainischer Nationalisten 1938 war bereits festgeschrieben, dass ukrainische Nationalisten gezielte ethnische Säuberungen gegen Nachbarn planten. Gerade diese Pläne waren in vielerlei Hinsicht durch die Organisation Ukrainischer Aufständischen fünf Jahre später in Wolhynien umgesetzt. Um welche lokale Geschichte geht es? Am 20. Mai dieses Jahres wandte sich das polnische Außenministerium an Selenski mit der Forderung, sich offiziell zu entschuldigen. Wie hervorgehoben wurde, „würde das die Beziehungen von zwei Ländern positiv beeinflussen“. Inwieweit uns bekannt ist, wurde keine Entschuldigung vorgebracht (zumindest öffentlich). Es ist nicht erstaunlich. Das Kiewer Regime ist besessen von Bandera-Kult. Ihre antimenschlichen Ideen werden gegenüber Einwohnern von Donbass und Südosten der Ukraine seit 2014 umgesetzt. Es ist verwunderlich, dass Polen das nicht sieht und nicht versteht. Es liefert weiterhin Waffen an jene, die vor einigen Jahrzehnten Polen unter denselben Fahnen und Parolen töteten.

Ohne besondere Hoffnung, dass man uns in Warschau zuhört, rufen wir die polnischen Behörden angesichts des Gedenkens an die Toten im schrecklichen Wolhynien-Massaker dazu auf, damit aufzuhören, das Kiewer Regime blind zu unterstützen. Seine Verbrechen gegen die Einwohner von Donbass, Russischsprachige – ist ein Versuch der Fortsetzung der Angelegenheit der ukrainischen Nationalisten in den Jahren des Zweiten Weltkriegs. Wenn sie sie unterstützen, warum sind sie besser? Sie werden auch so wie jene, die ihre Vorfahren in den 1940er-Jahren töteten. Man will sich auch an die westlichen Kuratoren und Schutzherren der jetzigen ukrainischen Behörden wenden und direkt fragen: Verstehen sie in ihrem russophoben Fieber, wen sie in der Ukraine großgezogen haben, welchen Monster in Gestalt der Nachfolger der Wolhynien-Mörder? Solche Monster sind nie satt.

 

Zur Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Waffenlieferungen an die Ukraine

 

Am 29. Juni fand auf Initiative Russlands eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Waffenlieferungen an Kiew statt. Als Berichterstatter von der Zivilgesellschaft wurden von uns Journalisten Max Blumenthal (USA) und Chay Bowes (Irland) eingeladen.

In ihren Auftritten legten sie Fakten über den Einsatz der westlichen Waffen durch das Kiewer Regime für Angriffe gegen zivile Ziele in Donezk und Sabotageakte im Gebiet Belgorod vor. Es wurden Beweise für milliardenschwere Unterstützung mit Geldern der US-Steuerzahler bei korrupten Schemas der Unterstützung des Kriegs gegen Russland mit den Händen der Ukrainer angeführt. Man kam zum Schluss, dass nur die westlichen Eliten und die Rüstungsindustrie von der Konflikteskalation profitieren.

Der Ständige Vertreter Russlands bei der UNO Wassili Nebensja verwies auf die Verantwortung der westlichen Länder für die Torpedierung einer friedlichen Regelung, ihre Nichtübereinstimmung mit dem Status neutraler Staaten wegen des Kurses auf ein kontinuierliches Vollpumpen des Kiewer Regimes mit amerikanischen und europäischen Waffen sowie Verwandlung der Ukraine de facto in eine private Militärfirma.

Die westlichen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats mit den Vertretern der USA an der Spitze versuchten wie gewöhnlich Russland als verantwortlich für die Entfachung der Kriegshandlungen in der Ukraine darzustellen, die mit ihrer Unterstützung des verfassungswidrigen Staatsstreichs in Kiew 2014 und zuvor von mehreren Runden der Maidan-Aufstände begonnen hatten.

Die anderen Teilnehmer der Sitzung, die den Globalen Süden vertreten, brachten erneut einen festen Aufruf zum Frieden, der in vielerlei Hinsicht durch das Vollpumpen der Ukraine mit westlichen Waffen verhindert wird, zum Ausdruck.

Wir werden die internationale Gemeinschaft weiterhin auf dieses Problem aufmerksam machen, darunter auf der Plattform des UN-Sicherheitsrats.

 

Zur Ausfuhr der Kulturgüter aus der Ukraine

 

In der Ukraine dauert der Kampf gegen die orthodoxe Kirche an. Er bekam eine neue, kulturologische Dimension. Am 26. Juni teilte der Außenaufklärungsdienst Russlands mit, dass die im Kiewer Höhlenkloster – Bestandteil des Objektes des UNESCO-Welterbes „Kiew: Sophia-Kathedrale und damit verbundene Gebäude, Kiewer Höhlenkloster“ – aufbewahrten christlichen Wertgegenstände und Reliquien aus der Ukraine nach Europa unter Vorwand des Schutzes vor „Raketenangriffe seitens Russlands“ ausgeführt werden sollen, obwohl es keinen Anlass dazu gibt – russische Militärs vermeiden Angriffe gegen Zivilobjekte und zudem die Heiligtümer der Orthodoxie. 

Warum wird das gemacht? Das ist nicht der erste Fall. Das ist eine Banditentradition der Kolonialmächte gegenüber dem nationalen Kulturerbe anderer Länder, die sie als eigene Kolonien betrachten. Sie betrachten die Ukraine zweifellos gerade als eigene Kolonie. 

Nach vorhandenen Informationen nahm der Louvre in Frankreich zur „zeitweiligen Aufbewahrung“ bereits 16 Exponate aus dem Kiewer Nationalen Museum der Künste auf. Elf von ihnen wurden zur Restaurierung geschickt. Die anderen Kunststücke – die aus dem 6.-7. Jh. stammenden byzantinischen Ikonen, die sich ursprünglich im Kloster der Heiligen Katharina am Sinai-Berg befanden, und ein Mosaik-Panneau aus dem 13. Jh. mit dem Bild des Heiligen Nikolaus – sind auf einer Ausstellung in Paris zu sehen. Eine Kollektion „ukrainischer Kulturgüter“ wird erweitert: Das Museum kündigte bereits die Eröffnung einer neuen Abteilung für byzantinische und ostchristliche Kunst an. Wahrscheinlich werden gerade Objekte des Kulturerbes aus der Ukraine die Grundlage der künftigen Exposition bilden.

Nun zur kolonialen Tradition. Die Westler stehlen traditionell in verschiedenen Teilen der Welt nationale Wertgegenstände, und ihre Museen sind Speicheranlagen für Gestohlene in den Kolonien. Man soll sich die Abteilungen des Alten Ägyptens in Louvre bzw. British Museum ansehen. Woher stammt das alles? Wer im ägyptischen Saal im Puschkin-Museum der bildenden Künste war, der weiß, woher in Russland diese Kulturgüter sind. Sie wurden von Kaufmännern und Mäzenen gekauft. Die Grundlage der Exposition im Puschkin-Museum ist eine Kollektion des Kaufmanns Wladimir Golenischtschew, der sie sammelte und die sich dann im Museum erwies. Er kaufte das für eigenes Geld. Stellen sie solche Fragen in Louvre und British Museum. Woher ist das alles? Gestohlen? Beraubt? Vernichtet? So entstanden diese Kollektionen.

Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die sich in westlichen Museum befindlichen Kollektionen viel reicher sind als in den Ländern, von wo aus ausgeführt wurden. Warum? Weil dort fast nichts geblieben ist. Vergleichen sie es mit den Museen in Ägypten, das die Büste der Nofretete aus dem Ägyptischen Museum in Berlin, Statue von Hatshepsut aus Metropolitan, Büste des Zarensohns Ankhhaf aus dem Boston Museum of Fine Arts u.v.m. zurückholen will. Großbritannien führte im Laufe des 19. und 20. Jh. aus Indien Tausende Wertgegenstände aus (laut Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar beläuft sich der Gesamtwert der aus Indien ausgeführten Gegenstände auf rund 45 Bio. Dollar). Das bekannteste Kunststück – Diamant Koh-I-Noor. Nun öffnete sich eine neue Quelle zur Auffüllung der privaten und staatlichen Sammlungen.

Im Kiewer Höhlenkloster werden einmalige Kunstwerke aufbewahrt. Ich spreche sogar nicht über ihren religiösen Wert. Darüber sollen Vertreter dieses Bereich sprechen.

Solche blasphemische Pläne sind ein weiteres Beispiel des verbrecherischen Kurses Selenskis auf die Zerstörung traditioneller Grundlagen der ukrainischen Gesellschaft. Es handelt sich nicht nur um die Ausplünderung der Heiligtümer, sondern auch Wegnahme des religiösen, kulturellen und historischen Erbes beim ukrainischen Volk. Laut Selenski soll aus dem historischen Gedenken der Staatsbürger der Ukraine alles ausgerottet werden. Nach einigen Jahren wird ihnen erzählt, dass sie das auch nicht gehabt hatten. Es wird doch jetzt ihnen erzählt, dass sie mit Russland, seiner Kultur nichts mehr verbindet. Dasselbe wird ihnen über Kulturgüter gesagt. Sie werden in Louvre, britische Museen kommen und das schon mit den Augen der Touristen bzw. Flüchtlinge sehen.

Der Westen plünderte immer seine Kolonien aus. Die Ukraine ist nun keine Ausnahme. Es bestehen keine Zweifel daran, dass alle ausgeführten Kunstwerke niemand zurückbringen will. Ich empfehle allen, eine Geschichte darüber zu lesen, wie Diplomaten Großbritanniens Kulturgüter aus Griechenland ausführten. Sie plünderten Akropolis aus. Dann unternahmen griechische Behörden im Laufe von Jahrzehnten Versuche, das alles zurück zu bekommen. Sie schafften es nicht. Die Frage besteht noch in der Rolle von UNESCO als Organisation, die sich mit Aufbewahrung von Kulturgut und nicht mit Verlegung in private bzw. staatliche Kollektionen der Länder, die damit nicht zu tun haben, befassen sollen.

 

Zum Engagement der USA am Ukraine-Konflikt

 

Auf der Webseite des Außenministeriums Russlands in der Rubrik „WEISSBÜCHER der Verbrechen der westlichen Staaten und ihrer Verbündeten“ wurde ein Artikel mit Übersetzung in die englische, französische, spanische und deutsche Sprache über das Niveau von Engagement der USA am Ukraine-Konflikt veröffentlicht.

Im Dokument ist eine Reihe von Fakten über eine reale Teilnahme Washingtons an der Schaffung und Eskalation der Krise in der Ukraine vorgelegt. Viele Fakten, Zahlen und Beweise. Es ist lesenswert.

 

Aus Antworten auf Fragen:

Frage: Auf Basis der EU-Justizbehörde wird ein Internationales Zentrum zur Verfolgung von Verbrechen der Aggression eröffnet. Es wird aus Staatsanwälten der USA, EU, Ukraine und Internationalem Strafgerichtshof bestehen. Ursula von der Leyen sagte bei der Eröffnung offen über das Streben, „Putins Henker“ zur Verantwortung zu ziehen. Kann man von diesem Zentrum eine objektive Untersuchung und Aufmerksamkeit zu Verbrechen, die im Donbass seit 2014 begangen werden, erwarten?

Antwort: Nein, das kann nicht erwartet werden. Eine enge Gruppe der Länder schafft ein pseudo-juridisches Gremium mit einem nicht verheimlichten Ziel. Es hat mit Rechtsjustiz, Recht, Legitimität nicht zu tun. Das ist eine weitere „Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Syrien“, die wie sie wissen, sich in Großbritannien, im Raum einer ehemaligen Pizzeria, befand. Das ist ungefähr dasselbe. Sie mögen solche Projekte. Es wäre einfach naiv, irgendwelche Objektivität zu erwarten.

Was Verbrechen im Donbass betrifft, werden sie von russischen Rechtsschutzorganen aktiv untersucht. Sie untersuchen skrupellos, mit Fakten Verbrechen des Kiewer Regimes. Es gibt bereits Schuldurteile. Die Organisation, die Sie erwähnten, ist eine weitere Mogelpackung, deren Aufgaben darin bestehen, sich mit pseudorechtlicher Arbeit zu befassen.

Frage: Wassili Nebensja sagte, dass die Ständige Vertretung der Russischen Föderation in der UNO einen Brief verbreitet hat, der wieder bestätigte, dass „wir keine Absichten haben, das unter der russischen Kontrolle befindliche Atomkraftwerk in die Luft zu sprengen.“ Zudem wurde eine Bitte zum Ausdruck gebracht, Kiew zu beeinflussen. Gab es eine Reaktion des UN-Generalsekretärs, des Sekretariats, anderer Abteilungen der Organisation auf diese zwei Aussagen?

Antwort: Es gab keine öffentliche Reaktion. Es gab keine Reaktion in bilateralen Kanälen. Es ist im Prinzip nichts bekannt über eine Reaktion. Wir haben keine solchen Angaben. Für UN-Sekretariat ist es wohl ganz egal, dass ukrainische Behörden die Versuche nicht lassen, einen Sabotageakt gegen AKW Saporoschje zu organisieren. Der fehlende Wunsch, dies offen zuzugeben, trotz der zahlreichen Fakten der russischen Seite bewegen das Regime Selenskis nur noch mehr zur Fortsetzung der terroristischen Provokationen gegenüber dem Atomkraftwerk. Er spürt absolute Straflosigkeit, wobei man eine „Indulgenz“ der westlichen Gemeinschaft bekommen hat. Es entsteht der Eindruck, dass solche ukrainischen Handlungen nicht einfach von internationalen Organisationen nicht bestraft werden, sondern de facto von ihnen gefördert werden.

Unter diesen Bedingungen wird Russland weiterhin das Kernkraftwerk Saporoschje schützen und äußerst hart auf alle Angriffe der Ukraine gegen das Kernkraftwerk reagieren. Wir rufen die Führung der UNO und IAEO wieder dazu auf, die Situation um das Kernkraftwerk nicht außer Acht zu lassen und eindeutig festzustellen, wer verantwortlich ist und von wo eine Drohung für die Sicherheit und Funktionieren dieses zivilen Objektes ausgeht.

Frage: Russland spricht oft über die Notwendigkeit der Reform des UN-Sicherheitsrats via Aufnahme der Vertreter der Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Angesichts des bevorstehenden Russland-Afrika-Gipfels welche Länder des Kontinents – der nördlichen und südlich der Sahara-Wüste gelegenen Teile – können Sie als starke Beitrittskandidaten nennen?

Antwort: Russland tritt tatsächlich für die Verleihung eines repräsentativeren Charakters dem Sicherheitsrat via Aufnahme der Entwicklungsländer Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die zu Recht eine bedeutendere Rolle in globalen Angelegenheiten vor dem Hintergrund der Aufstellung einer multipolaren Weltordnung beanspruchen, ein. Wir möchten insbesondere Indien und Brasilien, die natürliche Kandidaten für ständige „Sitze“ im Rat im Falle des Beschlusses über seiner Erweiterung in den beiden Mitgliedschaftskategorien sind, hervorheben.

Die Erhöhung der Zahl der ohnehin zu stark vertretenen westlicher Staaten im UN-Sicherheitsrat wird ihn nicht mehr demokratischen Charakter verleihen und den Aufbau einer gerechteren Architektur der internationalen Beziehungen nicht näher bringen. Deswegen werden die Ambitionen Deutschlands und Japans zum Erhalt eines „ständigen Sitzes“ in diesem Organ als absolut unbegründet betrachtet.

Es geht noch darum, dass der Westen das System der Block-Außenpolitik aufbaute. Die Beschlüsse werden in Konsens, auf Grundlage der Ausarbeitung gemeinsamer Positionen getroffen. Die Beschlüsse, die in der Nato getroffen werden, sollen für die Umsetzung durch alle identisch sein. Wenn ein Beschluss getroffen wird, soll er von allen Nato-Mitgliedsstaaten im Bereich Geopolitik, militärpolitische Angelegenheiten, internationale Beziehungen u.a. umgesetzt werden.

Sie sehen das an konkreten Beispielen. Es stellt sich eine Frage: Wozu sind so viele Länder notwendig, die eine Lösung für alle haben? Meines Erachtens sind alle Nato-Länder einer Logik unterordnet. Sie stimmen dort sogar nicht ab, haben keine eigene Stimme bei globalen Angelegenheiten, die Beschlüsse sind dann obligatorisch für alle. Die Größen wie Großbritannien, USA setzen das mit Ausrichtung auf eigene Ziele und Aufgaben um, während die restlichen Mitgliedsstaaten der Allianz gar kein Stimmrecht und Recht auf Anpassung dieser Beschlüsse zu eigenen Interessen haben. Alles wird schon in einer fertigen Form präsentiert, sie sollen das gehorsam erfüllen. Wozu soll man ihre Präsenz mit identischen Ansichten erweitern? Sie sehen doch, wie die Abstimmung erfolgt. Identisch. Das Höchste, was sie machen können (wenn davon der Beschluss nicht abhängt) – sich der Stimme enthalten. Um eine Art Vielfalt im Sicherheitsrat zu zeigen. Bei anderen Fragen haben sie einen Beschluss für alle.

Was unmittelbar Afrika betrifft, legen wir kontinuierlich den Schwerpunkt auf die Notwendigkeit der Änderung der historischen Ungerechtigkeit gegenüber diesem Kontinent in den Parametern, die von Afrikanern selbst bestimmt werden. Das bedeutet, dass der Beschluss über das Aufbringen von gewissen afrikanischen Kandidaten in den UN-Sicherheitsrat in der Afrikanischen Union mit einer Berücksichtigung der Meinung von allen Ländern des Kontinents ausgearbeitet werden soll.

Unser gemeinsames Ziel soll das schrittweise Erreichen solches Schemas der Änderungen, die der überwiegenden Mehrheit der Länder passt, im besten Fall – eine Konsensunterstützung der Mitgliedsstaaten bekommt. Russland würde solches Modell im Rahmen der Zwischenregierungsverhandlungen zur Reform des UN-Sicherheitsrats in New York unterstützen.

Frage: Der stellvertretende Außenminister Russlands Sergej Werschinin sagte, dass Russland die Angelegenheit dazu führt, dass der 18. Juli der letzte Tag des Getreidedeals sein wird. Dabei teilte eine Quelle von RIA Novosti mit, dass UNO und Russland in der nächsten Zeit Gespräche zum getreidedeal durchführen können, die vielleicht in Genf stattfinden. Können Sie den Fakt solcher Verhandlungen bestätigen? Was wurde (wird) besprochen? Kann man sagen, dass der Fakt der Fortsetzung der Verhandlungen es ermöglicht, die Verlängerung des Getreidedeals optimistisch zu betrachten?

Antwort: Es gibt hier keinen Optimismus.

Was Kontakte in Genf betrifft, hatten wir einen Kommentar vom 10. Juni darüber, dass am 9. Juni in Genf eine weitere Runde der Konsultationen des stellvertretenden Außenministers Sergej Werschinin mit Beteiligung interessierter russischer Dienste und Unternehmen mit einer Delegation der Vereinten Nationen mit der Generalsekretärin der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung Rebeca Grynspan stattfand. Danach teilten wir mehrmals unsere Einschätzungen auch bei Kontakten mit den ausländischen Partnern mit. Entsprechende Mitteilungen und Materialien darüber, dass dieser Deal rein kommerziell wurde und keinen humanitären hat, wurden auf der Webseite veröffentlicht.

Zudem verhält sich die ukrainische Seite als terroristisches Regime, wobei die Ammoniak-Pipeline in die Luft gesprengt wird. Es wird also zivile Infrastruktur vernichtet, die auch Teil dieses Deals war. Das löst aber keine Verurteilung aus. Die Grundparameter, die im Deal gelegt wurden, funktionieren nicht. Deswegen kann man nicht über Optimismus sprechen.

Frage: Auf der Webseite des Außenministeriums wurde am 3. Juli Ihr Kommentar über die Rückkehr der USA in UNESCO veröffentlicht. Sie schrieben über die Risiken der Destabilisierungsarbeit der USA in UNESCO und das Risiko der „künstlichen Ukrainisierung“. Welche Beispiele der „künstlichen Ukrainisierung“ erwarten Sie und auch Risiken einer destruktiven Arbeit?

Antwort: Ich würde erklären, was „künstliche Ukrainisierung“ bedeutet. Die Situation um die Ukraine ist wegen ihrer mehrteiligen Charakters und der Tatsache, dass es einfach eine der Erscheinungen eines Hybrid-Kriegs ist, ein zentrales Thema auf allen Diskussionsplattformen. Das ist das Hauptthema der Heranziehung der Aufmerksamkeit der ganzen internationalen Gemeinschaft. Wenn wir über die „künstliche Ukrainisierung“ sprechen, sprechen wir darüber, dass die internationalen Mechanismen und internationalen Strukturen, existierende Instrumente zur Lösung ganz konkreter Probleme auf eine künstliche Weise mit den Ukraine-Thema gefüllt werden. Aber nicht zur Suche nach einem Ausweg aus der Situation, sondern zur Unterstützung des „Narrativs“, Ideologie einer totalen Unterstützung des Kiewer Regimes und Aufdrängen der westlichen Vision der Situation. Zum Beispiel, es wird ein Thema im Bereich Gesundheitswesen besprochen. Jemand (Vertreter der westlichen Welt, USA, Großbritanniens, Frankreichs) beginnt trotzdem über die Situation in der Ukraine nicht im Kontext des Gesundheitswesens sondern als politisches Anhängsel zu sprechen.  Das Ukraine-Thema wird vom Westen als unnötiger Zusatz zu allen Themen gegeben. Das ist unzulässig, das tötet die ganze Arbeit.

Zum Herangehen Washingtons in Bezug auf die Situation in UNESCO. Das ist ein weiteres auffallendes Beispiel eines konfrontativen Denkens. Denken sie nur. Das ist dieselbe Geschichte. Jetzt wurde über die „gewaltsame Ukrainisierung“ gesprochen, und nun – das Aufdrängen von Chinahass und Nutzung der existierenden Mechanismen für Widerstand gegen jemanden. Wie kann so was sein? Das Land soll zur Organisation gehören, deren Mitglied es war bzw. sein will, mit irgendwelchen konstruktiven Absichten, dem Wunsch zu schaffen, Mehrwert, ein positives Ergebnis bringen. Aber gerade die USA vertreten die „Logik der Zerstörung“, dass sie sich überall befinden werden, wo sie Widerstand leisten können. In diesem Fall wollen sie China Widerstand leisten.

Man möchte betonen, dass solche Pläne den Idealen und Prinzipien von UNESCO selbst widersprechen. Die Organisation wurde ins Leben gerufen, um die Festigung des Friedens und Sicherheit via Erweiterung der Zusammenarbeit der Völker im Bereich Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Gewährleistung des allgemeinen Respektes von Gerechtigkeit, Legitimität und Menschenrechten sowie Grundrechten für alle Völker unabhängig von Rasse, Geschlecht, Sprache bzw. Religion zu fördern. Das ist in der UNESCO-Satzung festgeschrieben.

Die USA kommen und sagen, dass sie beschlossen haben, gegen China zu spielen und sie dringend in UNESCO sein sollen, sogar trotz ihrer riesengroßen Schulden in Höhe von 600 Mio. Dollar. Die USA sagen, sie werden vielleicht den Kongress bitten, ihren früheren Aufenthalt in dieser Organisation zu bezahlen, aber das ist nicht sicher.

Wir schließen nicht aus, dass einer der Hauptfaktoren der rasanten Rückkehr der USA neben des Chinahasses der US-Diplomatie auch antirussische Ideen sind. In diesem Zusammenhang erwarten wir einen weiteren Ausbruch der „Ukrainisierung“ der Tagesordnung der konventionellen, Programm- und Leitorgane von UNESCO, darunter Exekutivrat. Ich kann in der absehbaren Zukunft nichts ausschließen. In dieser Richtung wird es „Wunder“ geben.

Was Russland betrifft, halten wir uns an traditionell konstruktive und entpolitisierte Position in UNESCO, die auf den Aufbau einer wahren multilateralen, inklusiven und professionellen Zusammenarbeit zu einem breiten Kreis der Fragen der Bildung, Wissenschaft, Kultur, Sport, Kommunikation und Information gerichtet ist. Im Unterschied von Angelsachsen gehört es nicht zu den Traditionen der russischen multilateralen Diplomatie, gegen jemanden vorzugehen.

 

 

 


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