Aus dem Pressebriefing der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, Moskau, 22. Dezember 2022
Zur Ukraine-Krise
Jetzt suchen alle bei Umfragen und Internetstudien nach dem Wort des Jahres. Jedes hat eigene Eindrücke, ein eigenes Herangehen und Methodologie. Wenn man darüber spricht, was um die Ukraine, die militärische Spezialoperation und jahrelange Ukraine-Krise herumgeht, ist es sogar nicht das Wort des Jahres, sondern das Wort der letzten Jahrzehnte. Ich würde das als „Härtetest“ für geopolitische Realien und unserer Welt, ein Test für Menschlichkeit, Geisteskraft und Aufrichtigkeit bei der Liebe nennen. Wir alle erleben diese Prüfung. Das ist eine globale Prüfung. Hier kann es keine Fragen geben.
Einer Prüfung werden Russland und neue Regionen unseres Landes ausgesetzt. Trotz regelmäßigen Artillerie- und Raketenbeschuss durch ukrainische Neonazis, ihrer Provokationen und Sabotageakte in den Volksrepubliken Donezk, Lugansk, Gebieten Saporoschje und Cherson wird ein friedliches Leben wiederaufgenommen. Die russische Führung sagte mehrmals, dass dazu alles gemacht wird. Meines Erachtens machen unsere Regionen (darunter auch Moskau) alles, um dem Volk von Donbass und unserer vier neuen Regionen zu zeigen, dass wir zusammen sind und die Unsrigen nicht lassen, helfen und einander unterstützen. In dieser neuen Realität werden wir uns an diese Prinzipien halten.
Im Rahmen der Hilfe stellten Spezialisten aus anderen Subjekten der Russischen Föderation bereits fast 1500 Wohnhäuser, Objekte der Kommunalwirtschaft, Bildungs- und medizinischer Einrichtungen, rund 500 km Straßen wieder. Im 24/7-Format arbeiten auf Baustellen mehr als 60.000 Menschen aus ganz Russland.
Das löst nicht nur Reiz, sondern Hass bei jenen aus, die ganz andere Pläne für den Donbass hatten. Sie sprachen direkt darüber. Erinnern sie sich an eine Erklärung des Präsidenten der Ukraine, Pjotr Poroschenko. Er sagte das der internationalen Gemeinschaft, dass „sie dort“ (unter dem Kiewer Regime) lernen, sich entwickeln und wiederaufgebaut werden. Und „diese Leute“ (er sagte das lange vor 2022) in Kellern sitzen werden. Als Menschen die Hoffnung, Glaube gegeben wurden, bekamen sie wieder diese Symbole. Das löst so viel Hass und Wut bei den Menschen aus, die für sie eine ganz andere Zukunft vorbereitet haben. Doch es wird nach unseren Plänen sein. Die Regionen werden wiederaufgebaut. Menschen verstehen bereits, dass es so sein wird.
Ein wirklich wichtiges kulturelles Ereignis für die Volksrepublik Lugansk war der Besuch der Schauspieler des Staatlichen Wachtangow-Theaters, ihr Schauspiel wurde auf der Bühne des Russischen Dramatischen Theaters Lugansk gezeigt.
Jetzt fragen russische und ausländische Journalisten, wie wir uns zu Schauspielern und Sängern verhalten, die auswandern. Ich frage immer – wohin? Einige bekommen eine neue „Heimat“, weil sie viele davon haben, und das nicht wegen Lebensumständen, sondern wegen des gemeinen Charakters. Viele Künstler reisen tatsächlich, aber sie reisen mit Konzerten in die neuen Regionen an die Menschen, die fast zehn Jahre lang litten, die man dazu zwang, daran zu glauben, dass es für sie keine Zukunft gibt, weil sie Menschen der zweiten Sorte sind und niemand ihnen helfen wird. Künstler sind alle verschieden, sie haben verschiedene Seelen. Wenn gesagt wird, dass Menschen wegreisen, denken sie nicht, dass sie nur in ihre zweite, dritte, fünfte Heimat fahren. Das stimmt nicht. Viele fahren jetzt in Kampfgebiete, obwohl es dort tatsächlich gefährlich ist. Es bleiben Traditionen und Werte, die unsere früheren Generationen in uns einlegten. Es gab verschiedene Seiten in unserer Geschichte, aber darin besteht gerade das Wesen der Werte, wenn das Beste gewählt und für die künftigen Generationen beibehalten wird.
Die Aufnahme eines friedlichen Lebens auf den befreiten Gebieten, deren Einwohner ihre Zukunft zusammen mit Russland wählten, löst Hass und Wut des Kiewer Regimes aus, der verärgert verbrecherische Befehle erteilt über Angriffe gegen die Zivilbevölkerung der neuen russischen Regionen. Für das Kiewer Regime bleiben sie in Worten „Ihre“. Denn sie bezeichnen „sie“ als Staatsbürger der Ukraine, gegen die sie Schläge versetzen.
Eine interessante Fragestellung. So was wurde sogar von Faschisten nicht gemacht, dass eigene Leute so vernichtet werden. Unter Beschuss sind Wohnviertel, Schulen, Kindergärten, medizinische Anstalten, Geschäfte und Märkte.
Am 18. und 19. Dezember versetzten die Streitkräfte der Ukraine mit dem Einsatz der Nato-Waffen einen massiven Beschuss von fast allen Gebieten von Donezk. Der Höhepunkt der Barbarei war ein Angriff gegen das größte in der Republik Kalinin-Krankenhaus. Es wurden gezielte Schläge versetzt. Durch einen direkten Schlag wurden einige Gebäude des Krankenhauses beschädigt. Es ist über zwei Tate und zahlreiche Verletzte bekannt.
Eine ukrainische Rakete stürzte am 19. Dezember nahe des Büros der Mission des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Donezk ein. Es wurde die Fassade des Gebäudes beschädigt, Fensterscheiben eingeschlagen. Durch Glück wurde niemand verletzt. Wird sogar das nicht zu einem Anlass für internationale Beamten, Mut zu finden und freche Lüge des Selenski-Regimes über „Selbst-Beschuss“ von Donbass widerzulegen? Vielleicht sagen sie, wer sich in den letzten acht Jahren mit einer gezielten Ausrottung der friedlichen Menschen befasste und das auch jetzt macht?
In den Gebieten, aus denen die russischen Streitkräfte abgezogen wurden, setzt das Kiewer Regime die Repressalien gegen friedliche Einwohner wegen Verdacht der Kollaboration fort. Sie werden gefoltert und befragt. Nun kommt man nicht nur mit Binden an die Pfeilen, Begießen mit Chemikalien und Verhöhnung aus. Man wird nicht nur wegen Zusammenarbeit mit russischen Behörden, sondern auch wegen Briefwechsel mit Verwandten in Russland festgenommen.
Eine Anklage wegen „Staatsverrat“ wurde gegen den in Cherson gebliebenen Rabbiner Yosef Wolff erhoben, weil er russischen Militärs erlaubte, in der Synagoge zu beten. Ihm droht lebenslange Haftstrafe.
Ich habe eine Frage, darunter an meine israelischen Kollegen. Ich erinnere mich daran, wie sie mit aufrichtiger Empörung auf verschiedene Erscheinungen (aus ihrer Sicht) eines respektlosen Verhaltens zu ihrer Religion, Kultur und Geschichte reagierten. Was ist dort los? Wie kann so was im Prinzip ohne Reaktion bleiben?
Razzien und Filtration dauern an. Es wurden bereits mehr als 700 Menschen festgenommen. Der Sicherheitsdienst der Ukraine verheimlicht nicht, dass damit ein „Fonds“ für den künftigen Austausch von den in Russland befindlichen ukrainischen Gefangenen gebildet wird.
Vor einigen Tagen tauchten in Sozialen Netzwerk grausame Aufnahmen des Erschießens durch Militärs der Streitkräfte der Ukraine von zwei Zivilisten nahe Artjomowsk, die wohl wegen Sympathien gegenüber Russland „erwischt“ wurden, auf. Russische Ermittlungsorgane fixieren alle Verbrechen des ukrainischen Regimes. Die daran beteiligten Personen werden vor Gericht gestellt. Niemand wird die Verantwortung meiden. Sehen sie ihr Verhalten. Früher wurden solche Verbrechen mit solchem Stil von Extremisten begangen, die die ganze Welt hasste. Wir erinnern uns sehr gut an Erschießen in Gruben, Mottos und Kopfabschneiden. Das war irgendwo nicht in Europa. „Zivilisiertes“ Europa sagte, dass sie zu so etwas nicht neigt.
Jetzt ist dieser Ton in Verbrechen des Kiewer Regimes zu sehen, das im Laufe von 30 Jahren dem „kollektiven Westen“ Eid der Treue leistete. Es ist nicht nur wichtig, dass diese Tätigkeit verbrecherisch ist, sondern, worin sie sich vor unseren Augen verwandelten. Sie verwandeln sich in Extremisten, die der „kollektive Westen“ zum globalen Übel erklärte. Jetzt ist es das Kiewer Regime und jene, die verbrecherische Anweisungen umsetzen.
In der Ukraine konfrontiert das Selenski-Regime mit Unzufriedenheit der Bevölkerung wegen der wirtschaftlichen und sozialen Probleme, dem Kurs der zentralen Behörden. Die politische Turbulenz nimmt zu. Die Verfolgung der Nichteinverstandenen, darunter auf der Ebene der regionalen Leiter, wird stärker. Es ist Uneinstimmigkeit in der Regierungspartei „Der Diener des Volkes“ zu erkennen. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine, Alexej Danilow, rief den Oberkommandeur der Streitkräfte der Ukraine, Waleri Saluschny, dazu auf, auf politische Ambitionen zu verzichten und nicht auf Allianzen mit Opponenten Selenskis einzugehen. Das ist wohl solche „liberale“ Demokratie.
Unter solchen Bedingungen ging das Kiewer Regime auf die Verschärfung der Zensur im Informationsraum ein. Die Oberste Rada nahm trotz einer heftigen Kritik ihrer juridischen Abteilung am 13. Dezember in endgültiger Lesung das skandalöse Gesetz „Über Medien“, das schon früher zur Nachbesserung weitergeleitet worden war, an. Sie hielten es wohl für Kleinigkeit, dass das Dokument der Verfassung widerspricht und die Meinungsfreiheit begrenzt. Es erweitert bedeutend die Vollmachten des Nationalen Rats für Fernsehen und Radio, wobei zugelassen wird, die Online- und Druckmedien zu regeln, außer Gericht die Registrierung und Lizenz jeder Medien zu annullieren, von Plattformen der Sozialen Medien und Webseiten das Löschen des Contents und Anwendung der Strafen vorsieht. Alles, was sie im Laufe dieser Jahren machten, bekommt jetzt die Form des Gesetzes. Früher wurde der Gesetzentwurf im Europarat kritisiert. Der US-Ausschuss zum Schutz der Journalisten rief ukrainische Abgeordnete dazu auf, sich seiner Billigung zu enthalten. Doch weder die USA, noch die EU reagierten offiziell darauf und gingen nach dem Prinzip vor, dass Selenski unter ihrer Schutzherrschaft steht und deswegen ihm alles erlaubt ist. Zumal ist er auch ihr Instrument beim Widerstandleisten unserem Land. Solches „demokratische“ Herangehen stärkt noch mehr das Gefühl der übermäßigen Freizügigkeit und Straflosigkeit Kiews, bewegt es zu äußerst gefährlichen Schritten mit unvorhersehbaren Folgen.
Wir wurden auf eine weitere PR-Aktion Selenskis aufmerksam, die am 20. Dezember organisiert wurde, als er die Stellungen der Streitkräfte der Ukraine in Artjomowsk besuchte, wo jetzt erbitterte Kämpfe laufen, die viele ukrainischen Soldaten mit der Schlacht um Verdun 1916 zwischen deutschen und französischen Truppen vergleichen. Anscheinend war diese Inszenierung auf das äußere Publikum gerichtet, vor allem die USA, wohin der Präsident der Ukraine sich am selben Tag begab, um vor dem US-Kuratoren in Gestalt eines „furchtlosen Cowboys“ zu erscheinen und zu fordern, die ohnehin nicht kleine Hilfe noch mehr zu erhöhen.
„Der kollektive Westen“ legt immer mehr Kräfte und Ressourcen in den Kampf gegen Russland ein. Nach Einschätzung der europäischen Experten belief sich die Finanz- und militärische Hilfe an Kiew seit Beginn der militärischen Spezialoperation auf mehr als 90 Mrd. Dollar. Das erfolgt vor dem Hintergrund der im Westen vernichteten Energieinfrastruktur (nach Sabotageakten gegen Gaspipelines in der Ostsee) in Form der Verbindungen, Kontakte und Lieferungen. Aus dieser Summe entfallen auf die USA 45 Mrd. Dollar, auf die EU-Staaten – 28 Mrd. Vor einigen Tagen wurde in US-Kongress ein Gesetzentwurf über den Etat 2023 eingereicht, der die Bereitstellung von 44,9 Mrd. Dollar als Hilfe für die Ukraine vorsieht. Eine bedeutende Menge der US-Gelder wird für ihre militärischen Bedürfnisse fließen. Unter anderem zur Unterstützung dieses Gesetzentwurfs wurde nach Washington Wladimir Selenski gerufen.
Die USA und ihre Verbündeten setzen weiterhin großangelegte Waffenlieferungen an Kiew um, bilden mobilisierte Staatsbürger der Ukraine aus. Das Pentagon kündigte bereits die Bereitstellung von Raketenabwehrsystemen Patriot, Flugabwehrmitteln, neuer Munition im Wert von zwei Mrd. Dollar an. Das Weiße Haus betrachtet (wir fixieren das) die Möglichkeit der Ausbildung ukrainischer Militärs in Drittländern, Nutzung von moderneren Waffen, darunter Panzer, Flugabwehrsysteme und sogar Flugzeuge.
Die Spitzenreiter bei der Ausbildung der Streitkräfte der Ukraine ist Großbritannien. Die inneren Probleme sind wohl gelöst, es blieben keine Probleme, außer dem Kiewer Regime zu helfen. In diesem Jahr wurden in Großbritannien 10.000 Soldaten ausgebildet. 2023 kann ihre Zahl auf 23.000 Menschen steigen. Auf den Militärstützpunkten in Polen und Deutschland wird die Ausbildung der ukrainischen Militärs im Rahmen der EU-Hilfsmission für die Ukraine fortgesetzt. Mit der Ausbildung begannen 1500 Menschen.
In Moskau blieben die Aussagen des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, über die Anerkennung des Rechts Kiews durch Washington, militärische Operationen auf der Krim zu planen und durchzuführen, darunter ihr Ausmaß, Tempo und Fristen festzulegen, nicht unbemerkt. Das lautete wie eine weitere Anerkennung der faktischen unmittelbarer Teilnahme der Amerikaner an den Kampfhandlungen auf der Seite der Streitkräfte der Ukraine. Die ukrainische Armee wurde eine Söldnerarmee aus Waffen ausländischer Instrukteure und Söldner ausländischer Länder, vor allem USA.
Die angeführten Fakten zeigen, dass „der kollektive Westen“ auf eine lange Konfrontation mit Russland gestimmt ist. Allerdings, trotz der Ausrüstung des neonazistischen Regimes in Kiew, Verlängerung der Kampfhandlungen, werden sie es nicht schaffen, so zynisch und unbegabt ein Auge auf die grausamen Verbrechen zuzudrücken. Wie die Führung unseres Landes erklärte, werden die gestellten Aufgaben im Rahmen der militärischen Spezialoperation unter Berücksichtigung der Situation auf dem Boden und entsprechender Realien erfüllt werden.
Zum Skripal-Fall
Ein weiteres phantastisches Beispiel des Nichteinhaltens, Verletzung des Völkerrechts –ist der Skripal-Fall.
Auf der Tagesordnung der Kontakte mit London bleibt weiterhin das Thema des Vorfalls in Salisbury. Kann man das Wort „Vorfall“ benutzen? Oder ist es ein Geheimnis? Der Fall ist bislang nicht aufgedeckt. Was ereignete sich dort um Kathedralen, Teiche, Katzen, Bänke, Enten, Polizisten u.a.?
Die Behörden Großbritanniens nutzten das für eine beabsichtigte Zuspitzung unserer bilateralen Beziehungen. Das führte zum Druck Londons auf andere Hauptstädte, damit sie Diplomaten ausweisen, Kontakte stoppen u.a.
Ich möchte daran erinnern, dass die britische Seite die Zusammenarbeit mit russischen Rechtsschutzorganen zur Untersuchung des Vorfalls ablehnte, bei dem unsere Mitbürger Sergej und Julia Skripals betroffen wurden. Dabei ignorieren sie zahlreiche Appelle der russischen Seite mit der Forderung, ausschöpfende Informationen über das Geschehene bereitzustellen und konsularischen Zugang zu den russischen Staatsbürgern zu gewähren.
Sie antworten nicht nur kaum auf die Fragen der russischen Seite sowie eigener Journalisten. Einfache Fragen – Wo sind die Skripals? Was ist mit ihnen? Was passierte? Wozu kam die Ermittlung? Wurde jemand bestraft? Wer trug die Verantwortung außer den zwei Personen, denen alle Probleme dieser Welt zugeschrieben wurden?
Trotz einer offensichtlichen Vernachlässigung der völkerrechtlichen Verpflichtungen durch London, darunter Konsularisches Übereinkommen 1965, beharren wir auf der Durchführung einer professionellen, objektiven und unvoreingenommenen Untersuchung des Vorfalls, bei dem (wie uns und der ganzen Welt gesagt wurde) russische Staatsbürger betroffen wurden. Wir werden die Aufklärung ihres Schicksals anstreben.
Wir sehen auch die Versuche der britischen Behörden, den Skripal-Fall im Rahmen einer größeren antirussischen propagandistischen Kampagne zu nutzen, die die Briten zusammen mit den Verbündeten aus dem westlichen Lager auf internationalen Plattformen, darunter OPCW durchführen.
Zugleich kann man sicher behaupten, dass offensichtliche Ungereimtheiten bei der Untersuchung Scotland Yards, zweifelhafte Beweisbasis und offener Druck auf ausländische Partner es London nicht ermöglichten, die Pläne zur Bildung einer breiten antirussischen Koalition auf Grundlage des Vorfalls in Salisbury umzusetzen.
Wie auch früher sind wir entschlossen auf die Feststellung der Wahrheit gestimmt. Wir werden von den Behörden Großbritanniens weiterhin ausschöpfende offizielle Informationen über das Geschehene anstreben. Dort wurde als ob ein Hahn zugedreht. Denn früher gab es fast jeden Tag heiße Headlines mit Fotos, jemand habe etwas gehört, irgendwelche Quellen, ungenannte Vertreter geheimer Strukturen. Was für eine schreckliche Logik?
Wir werden Zugang zu unseren Staatsbürgern anstreben. Die Antwort auf die Frage – wo sind die Skripals, was ist mit ihnen – interessiert viele. Sie soll bekommen werden.
Zu den Aussagen des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres zum Ukraine-Thema
In Bezug auf die Erklärung des UN-Generalsekretärs über die fehlenden Möglichkeiten für die Durchführung der Friedensgespräche mit Kiew in der absehbaren Zukunft gehen wir davon aus, dass das Verhalten von Antonio Guterres zu dieser Frage keine Richtlinie sein kann. Bislang hatten weder er, noch seine Unterordneten eine realistische, unvoreingenommene Position gezeigt. Diese Aussagen können nicht eine Richtlinie sein. Zum Zuständigkeitsbereich des UN-Sekretariats gehören zahlreiche Ziele, Aufgaben und Pflichten, die erfüllt werden sollen. Doch dazu hören wir Ausreden, fehlende Aufmerksamkeit und fehlenden Wunsch, das zu regeln. Wenn etwas außer dem Zuständigkeitsbereich liegt, werden sofort Schlussfolgerungen eines globalen Ausmaßes gemacht.
Uns ist nicht bekannt, ob berücksichtigt wurde, dass russische offizielle Personen nie eine aggressive Nichtakzeptanz des Verhandlungsprozesses zum Ausdruck brachten und Verhandlungen ablehnten. Weiß das UN-Sekretariat darüber Bescheid, dass es gerade das Kiewer Regime war, das diese Verhandlungen im April dieses Jahres einstellte? Wissen wie, dass Wladimir Selenski nicht einfach die im Voraus unerfüllbaren Vorbedingungen für Gespräche stellt und seit Oktober dieses Jahres ein offizielles Verbot für alle Verhandlungen mit Russland einführte? Was haben wir damit zu tun? Wenn UN-Vertreter den Wunsch haben, zum Thema Verhandlungen zu diskutieren, soll man wohl damit beginnen.
Nachdem die UN-Generalversammlung seit März auf ihrer 11. Außerordentlichen Sondersession mehrere Nicht-Konsens-Resolutionen mit Verurteilung Russlands angenommen hatte, kann sich das UN-Sekretariat kaum erlauben, eine vollständig unvoreingenommene Einschätzung zu geben. Die Behauptungen, dass das Sekretariat verpflichtet ist, sich an solche Beschlüsse der Mitgliedsstaaten zu halten, nehmen de facto Generalsekretär die Möglichkeit weg, als unvoreingenommener Händler aufzutreten. Zugleich wissen wir, dass die Generalversammlung viele Nicht-Konsens-Beschlüsse auch zu anderen akuten Fragen hat, wo Mitgliedsstaaten polare Positionen haben. Das hindert UN-Beamten nicht daran, ein gleichentferntes Herangehen beizubehalten, ausgewogen zu kommentieren, ohne die Situation zu verschlechtern. Man möchte, dass sich solche Praxis auch auf Kommentare um die Ukraine ausdehnt.
Aus Antworten auf Fragen:
Frage: Die Zeitung „Washington Post“ schrieb, dass Russland nach ihren Angaben nicht an den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines beteiligt ist. Halten Sie es für ein indirektes Eingeständnis der Beteiligung westlicher Länder an diesen Sabotageakten?
Antwort: Ich werde nicht auf dieses Spiel eingehen. Es gibt und soll eine offizielle Position der Länder geben. Was zwischenstaatliche Beziehungen betrifft, soll ihre Grundlage die völkerrechtliche Basis und zwar die Ergebnisse der Untersuchungen bilden. Wollen wir Lecks, Hinweise auf nicht genannte Quellen, analytische Berichte, die auf nicht geprüften Angaben basieren, zur Seite legen.
Heute habe ich viel über die Skripals gesagt. Wir stellten immer Fragen, die Antworten auf die wir nicht bekommen haben.
Es läuft eine Untersuchung. Sie hat einen internationalen Charakter, soll auf völkerrechtlicher Grundlage beruhen. Die Länder sollen dabei zusammenwirken. Die Politiker dieser Länder, die die Machtbefugnisse im Namen ihrer Völker umsetzen, sollen Erklärungen machen. Nicht umgekehrt, wenn sie durch Umwege in Medien Lecks bringen und durch dieses Format versuchen, die Wahrnehmung der Realität zu bilden.
Wir sind für das Herangehen, über das ich sprach: Untersuchung, Fakten, Analyse, Schlussfolgerung, dann schon offizielle Erklärungen. Dann kann man zu Lecks übergehen. Wenn sich in den Ländern des Westens die Situation wie jetzt entwickeln wird, wird es nichts außer Lecks bleiben. Sie werden sich im Prinzip fürchten, solche Position zu erläutern.
Was den Vorfall selbst betrifft, verurteilte Russland entschlossen die Terroranschläge gegen die Gaspipelines „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“. Sie sind Elemente der kritisch wichtigen grenzübergreifenden Energieinfrastruktur. Wir wiesen von Anfang an die im Westen aufgetauchten Spekulationen über die „Beteiligung“ unseres Landes an Explosionen zurück. Ich würde darauf aufmerksam machen, dass es Russland war, das das alles baute, aktiv entwickelte. Es überwand auch riesengroßes Widerstandleisten und bewies, dass sie notwendig sind. Und das nicht in Worten, wir beteiligten uns aktiv mit Finanzmitteln, unseren Entwicklungen, Investitionen. Investoren waren nicht nur aus Russland, sondern auch aus den westlichen Ländern. Dieses Ostsee-Gewässer liegt im Verantwortungsbereich der Länder, die gemeinsames Herangehen haben, „kollektiver Westen“. Das ist ihr Verantwortungsbereich – der Ort, der mit militärischer Aufklärungstechnik, darunter der Nato, vollgepumpt ist. Was haben wir damit zu tun? Via Lecks versuchen sie, das der öffentlichen Meinung aufzudringen.
Angesichts der Gasexportmenge durch Nord Stream 1 und Mittel, die in Nord Stream 2 angelegt wurden, ist es klar, dass unser Land, darunter die russische Firma Gazprom, eine betroffene Seite ist.
Einst machten wir eine Analyse davon, welche Erklärungen und Handlungen diesen Terroranschlag inspirieren konnten? Soll ich daran erinnern? US-Außenministerium, Victoria Nuland sagte, dass es dieses Projekt nicht geben werde. Dann sagte US-Präsident Joe Biden dasselbe, nur auf der neuen Ebene – dass sie Wege finden werden, wie dieses Projekt vernichtet werden sollte. Das sind offizielle Personen eines großen Landes, das seit vielen Jahren an der Zerstörung der Energieinfrastruktur Europas sowohl im politischen Sinne, als auch im Bereich der Energielieferungen interessiert ist. Es löst Bedauern aus, dass westliche Länder die Aufrufe zur Durchführung einer objektiven, entpolitisierten Untersuchung zur Aufdeckung aller Umstände des Vorfalls, Feststellung und Bestrafung der Verantwortlichen weiterhin ignorieren.
Diese Frage wird auf der Tagesordnung bleiben. Sie bleibt aktuell. Es handelt sich nicht nur um den größten in der Geschichte Sabotageakt gegen die Verkehrsinfrastruktur, sondern auch einen äußerst gefährlichen Präzedenzfall, der eine gemeinsame Reaktion der Weltgemeinschaft auf Grundlage der Fakten, Ergebnisse der Untersuchung und entsprechender Schlussfolgerungen, die im legitimen Sinne gemacht werden, erfordern. Im Unterschied von westlichen Kollegen werden wir uns Spekulationen zur Frage, wer diese Sabotageakte organisierte und umsetzte, enthalten.
Es wird versucht, uns vorzuwerfen, dass wir Etiketten auf jemanden aufkleben. Welche? Alles ist seit langem gut bekannt und erforscht.
Jeder Krimi beginnt damit, dass der Ermittler sagt, dass man ein Motiv feststellen soll. Wenn es festgestellt ist, ist es leichter, eine Untersuchung durchzuführen. Wir sprachen über Motive. Nicht in Theorie, sie wurden via Aussagen offizieller Personen zum Ausdruck gebracht. Wir brachten nicht bezahlte Artikel, die auf Lecks beruhen. Wir erläuterten nicht Gespräche hinter Kulissen. Wir erinnerten einfach an die offizielle Position der USA bei dieser Frage. Wir hoffen, dass interessierte Länder ihr Herangehen revidieren, auf Kooperation eingehen und dieses Thema nicht politisieren werden, zumal mit Fälschung der Angaben.