Aus dem Pressebriefing der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, Moskau, 27. September 2023
Zur Ukraine-Krise
Das neonazistische Kiewer Regime beschießt weiterhin russische Regionen, wobei die von Nato-Ländern gelieferten Raketen und Geschosse eingesetzt werden. Am 22. September erwies sich Sewastopol wieder unter Angriff. Es besteht kein geringster Zweifel daran, dass dieser Angriff im Voraus mit dem Einsatz westlicher Aufklärungsmittel geplant wurde – Nato-Satelliten und Aufklärungsflugzeuge, er wurde auf Initiative und in enger Koordinierung mit amerikanischen und britischen Sicherheitsdiensten umgesetzt.
Am 23. und 24. September versetzten Neonazis einen Artillerieschlag gegen die Stadt Tokmak im Gebiet Saporoschje. Am 25. September öffneten sie Feuer gegen Ortschaften im Gebiet Belgorod und die Stadt Krasnodon in der Volksrepublik Lugansk. Es gibt Tote und Verletzte. Es wurden Wohnhäuser und Objekte der zivilen Infrastruktur beschädigt.
Das offensichtliche Ziel solcher Terroranschläge ist die Ablenkung der Aufmerksamkeit von gescheiterten Versuchen der Gegenoffensive der Streitkräfte der Ukraine, Menschen einzuschüchtern, für Panik in unserer Gesellschaft zu sorgen und letzten Endes die innenpolitische Lage in Russland zu destabilisieren.
Unabhängig von den Bemühungen Kiews und in Übersee, erwünschte Ergebnisse zu erreichen, werden sie das nicht schaffen. Wir sind voller Entschlossenheit, alle Erscheinungen von Neonazismus und Menschenhass-Praktiken in der Ukraine zu bekämpfen.
Russische Gerichte fällen weiterhin Urteile gegen ukrainische Neonazis, die schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begingen, auf Grundlage der Beweise, die vom Ermittlungskomitee gesammelt wurden.
In der vergangenen Woche wurde zur lebenslangen Haft im Gefängnis mit besonderen Haftbedingungen der Extremist der Streitkräfte der Ukraine D. Gangala, der Autos mit einheimischen Einwohnern im März 2022 in Mariupol beschoss, verurteilt. Im Ergebnis kamen drei friedliche Menschen ums Leben, ein Mensch wurde verletzt.
Für den Mord an friedliche Einwohner im Frühjahr 2022 in Mariupol wurden ukrainische Extremisten J. Butschkowski, S. Griziw, S.Doljagin, A. Kamenew, A. Kaschirin, J. Kutscherjawenko, A. Liwertschuk, A. Perez, S. Pilipowitsch zu 25 bis 28 Jahren Haft mit strengen Haftbedingungen, A. Kaschirin und D. Moskau – zu jeweils 22 und 24 Jahren Haft mit strengen Haftbedingungen verurteilt.
Zu 24 Jahren Haft im Gefängnis mit strengen Haftbedingungen wurde der ukrainische Kriegsverbrecher W. Katranitsch, der einen Bewohner von Mariupol im Februar 2022 wegen Besuch der Krim erschoss, verurteilt.
Ukrainische Neonazis werden der Verantwortung für ihre grausamen Untaten nicht entkommen. Sie werden auf jeden Fall vor dem Gesetz antworten. Wir werden Sie darüber regelmäßig informieren.
Die barbarischen Verbrechen des Kiewer Regimes stoppen nicht die Nato-Länder bei Waffenlieferungen an die Ukraine. Am 21. September kündigten die USA ein weiteres Paket der militärischen Hilfe für die Streitkräfte der Ukraine in Höhe von 325 Mio. Dollar an. Dazu gehören Flugabwehrmittel, Artillerie- und Streumunition. Nach Angaben der Zeitung „The New York Times“ wurde am 23. September an die Ukraine die erste Partie der US-Panzer Abrams geliefert.
EU-Kommission berichtete über die Überweisung von 1,5 Mrd. Euro an das Kiewer Regime am 22. September im Rahmen des Pakets der makroökonomischen Unterstützung 2023. Unter Berücksichtigung dieser neuen Tranche wurden der Regierung Selenskis bereits 13,5 Mrd. Euro aus den in diesem Jahr versprochenen 18 Mrd. Euro überwiesen.
Über ein neues Paket der Militärhilfe (400 Mio. Euro) für das Selenski-Regime wurde in Berlin verkündet. Kiew sollen Flakpanzer Gepard, geschützte Fahrzeuge MRAP, 155-mm-Geschosse, Mittelstreckenraketen IRIS-T, 50 Überwasserdrohnen u.a. übergeben werden.
Die USA und ihre Nato-Verbündeten setzen weiterhin auf die Eskalation des Ukraine-Konfliktes, ohne auf den Preis Rücksicht zu nehmen. Nun erfolgt das auch vor dem Hintergrund der Gespräche über den „Frieden“ und Verhandlungen, auf die Russland „verzichtet“. Für sie ist es absolut egal, gegen welche Ziele die westlichen Waffen eingesetzt werden. Sie verstehen sehr gut, dass friedliche Einwohner bedroht sind.
Kiew verheimlicht es nicht, dass Bandera-Anhänger Angriffe tief in Russland gegen Großstädte, Verkehrsknoten, Objekte der zivilen Infrastruktur versetzen wollen. Im Visier kann sich die Krim-Brücke rücken, gegen die der Leiter des Aufklärungsdienstes der Ukraine, Kirill Budanow, bis zur vollständigen Vernichtung kämpfen will. Keine Nichtregierungsorganisation im Westen und keine internationale Struktur, die zu ihrem Ziel den Schutz der Menschenrechte und humanitäre Werte erklärte, hat solche Menschenhass-Ideologie gesehen.
Wir wurden darauf aufmerksam, wie im Westen die Stimmen jener verschwiegen werden, die gegen unaufhaltbares Vollpumpen der Ukraine mit Waffen auftreten. Der Ton wird von Selenski-Regime angegeben, dessen Vertreter sich nicht genieren, den Amerikanern direkt zu drohen, die gegen Finanzhilfe für das Kiewer Regime auftreten. Informationen über solche Menschen werden auf der berüchtigten Webseite „Mirotworez“ wie über „Feinde der Ukraine“ veröffentlicht. Sie werden von Bandera-Anhängern als Verbrecher wahrgenommen, gegen sie werden Urteile gefällt. Entsprechende Publikationen tauchten bereits in den Medien auf, aber in Europa und in Übersee macht man sich keine Sorgen darüber. Menschenrechte sind für sie nur ein politisches Instrument für Druckausüben gegen andere Länder.
In der vergangenen Woche machte Wladimir Selenski eine weitere Reise nach Nordamerika. Ein formeller Anlass war seine Teilnahme an der 78. Tagung der UN-Generalversammlung. In der Tat ähnelte die aktuelle Reise mehr einem Ruf seitens der Washingtoner Leitung. Aber auch mit Details. Die Hoffnungen der ukrainischen Besucher auf große Geldspritzen und garantierte Lieferungen moderner Waffen in dem Umfang, wie ihnen wohl damals versprochen worden waren, gingen nicht in Erfüllung. Die USA beschränkten sich mit Bereitstellung von einem relativ kleinen Paket der Militärhilfe. Diese Ausgaben werden allerdings durch riesengroße wirtschaftliche Vorteile ausgeglichen, die die USA wegen des Ukraine-Konfliktes bekommen.
Tröstend für Selenski war ein Blitz-Besuch in Kanada, wo er in Ovationen „badete“. Danach musste man jedoch lange Hände waschen. Während des Auftritts im Parlament begrüßten Selenski, kanadische Parlamentarier und diplomatischer Korps (ich sage nicht über unsere Vertreter, sondern in erster Linie über Nato-Vertreter, die Unsrigen gab es dort nicht) ein ehemaliges Mitglied der berüchtigten SS-Division Galitschina. Im Unterschied zu allen früheren Geschichten sorgte diese tatsächlich für eine „Explosion“. Das sorgte für Aufsehen sogar im Westen. Solche Einheit der ehemaligen und jetzigen Anhänger der faschistischen Ideologie bestätigt immer wieder das neonazistische Wesen des Kiewer Regimes. Ich werde noch zusätzlich dazu sprechen.
Am 30. September wird der erste Jahrestag der Aufnahme neuer Subjekte der Föderation – die Volksrepubliken Donezk und Lugansk, Gebiete Saporoschje und Cherson – begangen. Vor einem Jahr setzten ihre Einwohner ihr legitimes Recht auf Selbstbestimmung gemäß UN-Charta, Internationalen Menschenrechtspakten 1966, Schlussakte von Helsinki der KSZE 1975 sowie Beschluss des Internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen zu Kosovo vom 22. Juli 2010, der den Fakt bestätigte, dass einseitige Unabhängigkeitserklärung durch einen Teil des Staates das Völkerrecht nicht verletzt.
Die Ergebnisse der Referenden, die vom 23. bis 27. September 2022 stattfanden, zeigten, dass die Einwohner von Donbass, der Gebiete Cherson und Saporoschje nicht zum Leben zurückkehren wollten, das für sie vom neonazistischen Regime vorbereitet wurde. Sie verteidigten ihr Recht, in der russischen Sprache zu sprechen, die Geschichte und Kultur ihrer Vorfahren zu ehren, wobei eine bewusste und freie Wahl zugunsten Russlands gemacht wurde.
Russlands Präsident Wladimir Putin schlug vor, jedes Jahr den 30. September als Tag der Wiedervereinigung der Russischen Föderation mit den neuen Regionen zu feiern, wobei ein entsprechender Entwurf mit Änderungen zum Gesetz „Über Tage des Kriegsruhms und Gedenkdaten Russlands“ eingereicht wurde.
Die Volksrepubliken Donezk, Lugansk und Gebiete Saporoschje und Cherson sind ein unabdingbarer Teil unseres Landes, das von den Streitkräften der Ukraine vollständig befreit werden soll.
Es ist ziemlich symbolisch, dass am 30. September ein anderes wichtiges Datum begangen wird – 80 Jahre seit Ende der strategischen Tschernigow-Poltawa-Offensive sowjetischer Truppen. Sie wurde gleich nach dem Ende der Schlacht am Kursker Bogen durchgeführt und war die erste Etappe der Schlacht um Dnjepr. Darin waren die Hauptkräfte von drei Fronten eingesetzt – Mitte (unter Kommando von Konstantin Rokossowski), Woronesch (unter Kommando von Nikolai Watutin) und Steppen (unter Kommando von Iwan Konew). Gegen sie kämpfte die 700.000 Mann starke Gruppierung der Hitler-Armeen Mitte und Süd.
Unter Drang der Roten Armee befahl das deutsche Kommando am 15. September 1943 seinen Truppen, dringend hinter Dnjepr zu gehen, um das weitere Vorrücken unserer Truppen nicht zuzulassen. Anschließende Ereignisse werden in der historischen Literatur als „Lauf zu Dnjepr“ bezeichnet. Doch das half deutsch-faschistischen Eroberern nicht. Zum 21.-25. September kamen die Einheiten von allen drei sowjetischen Fronten zum Dnjepr, überquerten den Fluss und schufen Aufmarschgebiete für die Entwicklung der Offensive. Am 23. September wurde der Feind aus Poltawa, am 29. September – aus Krementschug verdrängt. Ein erfolgreicher Abschluss der Operation brachte die Zerschlagung der Wehrmacht-Truppen bei Kiew und Befreiung der Stadt näher. Die jetzigen Anhänger Banderas und Schuchewitsch in Kiew und dahinter stehende westliche Kuratoren sollen diese Ereignisse nicht vergessen.
Der Westen kann das Kiewer Regime endlos mit Waffen vollpumpen, seine schrecklichen Verbrechen verschweigen und fördern, wobei man Russland Schaden zufügen will, aber er wird nichts schaffen. Alle Ziele und Aufgaben der militärischen Spezialoperation werden erfüllt , wie die russische Führung es gesagt hat.
Zum Bericht der Unabhängigen internationalen Untersuchungskommission zur Ukraine
Am 25. September dieses Jahres präsentierte die Unabhängige internationale Untersuchungskommission zur Ukraine auf der 54. Tagung des UN-Menschenrechtsrats einen weiteren Bericht zu den Ergebnissen ihrer Tätigkeit.
Die vom ihrem Vorsitzenden Erik Mose (Norwegen) zum Ausdruck gebrachten Beschuldigungen der russischen Behörden, die wir nicht anders als unbegründet und unbewiesen bezeichnen können, die unter anderem russische Militärs diskreditieren, halten keiner Kritik stand.
Spekulative Schlüsse der Kommission beruhen auf unbewiesenen Mitteilungen von Personen, die sich als „Opfer“ und „Augenzeugen“ angeblicher Verbrechen russischer Streitkräfte bezeichnen. Wir beharrten seit vielen Jahren darauf, dass Vertreter der Krim, Donbass, Nichtregierungsorganisationen, die in der Region tätig sind, eine Möglichkeit haben, unter anderem in der UNO, Sicherheitsrat und anderen Strukturen, Organen dieser internationalen Organisation über die Ergebnisse ihrer Arbeit zu berichten. Uns wurde das immer verweigert. Zudem wurde uns von Vertretern dieser Nichtregierungsorganisationen, bürgerlicher Gemeinschaft direkt gedroht, sie wurden in Mirotworez-Listen aufgenommen wegen des Versuchs, die Wahrheit in der UNO zu sagen.
Der Vertreter Norwegens hatte hier keine Beschränkungen. Problematisch ist der Algorithmus der Bearbeitung solcher Information selbst. Es besteht keine Garantie, dass die vom Vertreter Norwegens erhaltenen Angaben nicht ein Ergebnis der Antworten auf die „richtig“ erstellten Fragen der UN-Mitarbeiter waren.
Bemerkenswert ist, dass die Kommission sowie andere Menschenrechtsmechanismen der UNO Fakten der groben Verletzungen der Menschenrechte und Normen des internationalen humanitären Rechts grob ignorieren, wobei bevorzugt wird, die Verbrechen der Streitkräfte der Ukraine nicht zu bemerken, obwohl es überaus viele Materialien gibt, die von der russischen Seite bereitgestellt wurden. Sie sehen nicht bewaffnete Einheiten ukrainischer Neonazis und ihre Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung sowie Versuche, die nazistische Ideologie in die politische, staatliche Ideologie der heutigen Ukraine vollständig aufzunehmen. Sie sahen nicht die Folterungen von russischen Militärs, die sich in Gefangenschaft der Streitkräfte der Ukraine erwiesen.
Wir stellen auf ständiger Grundlage der Verwaltung des UN-Hochkommissars für Menschenrechte und anderen profilierten UN-Menschenrechtsstrukturen entsprechende Materialien bereit, die unter anderem vom Internationalen öffentlichen Tribunal für Verbrechen ukrainischer Neonazis und ihrer Helfershelfer gesammelt wurden, die Videos von mehr als 400 Interviews mit Betroffenen wegen Handlungen der Streitkräfte der Ukraine enthalten.
Damit bestätigt der Bericht der Kommission nur den bestellten, voreingenommenen Charakter ihrer Tätigkeit, der von Anfang an in der antirussischen Resolution 49/1 des Menschenrechtsrats, mit der dieser Mechanismus im März 2022 ins Leben gerufen wurde, gelegt wurde. Gerade aus diesen Gründen verzichtete Russland sofort auf jede Form des Zusammenwirkens mit dieser Struktur.
Solche inszenierten Ereignisse in Butscha waren notwendig, um ein Argument zur Bildung solcher Resolutionen und Strukturen zu haben und sich immer wieder auf Butscha zu berufen, was das „Verbrechen“ Russlands angeblich beweist. Wo sind die Listen der Tote in dieser Ortschaft? Wo sind Geschichten dieser Menschen? Wo sind ihre Verwandten? Wir haben doch Fotos gesehen, die uns von der ukrainischen Seite bereitgestellt wurden. Auf diesen Fotos und Aufnahmen waren viele Menschen zu sehen. Was hindert das Kiewer Regime seit anderthalb Jahren daran, Informationen über die Opfer bereitzustellen? Es gab keine Opfer. Eine klassische Inszenierung nach Nazi-Vorbild, denn gerade das wurde von Nazis und Faschisten in den Jahren des Zweiten Weltkriegs praktiziert. Die Briten und britische Sicherheitsdienste kennen sehr gut diese Technologie.
Zur Ehrung eines Bestrafers der Nazi-Division „Galitschina“ im kanadischen Parlament
Das ist der Höhepunkt des amoralischen Charakters der kanadischen Regierung. Das bedeutet nicht, dass es noch schlimmer sein wird. Aber das ist ein anschauliches Beispiel davon, was wir im Laufe von vielen Jahren sagen.
Die Ehrung des 98-jährigen Bandera-Anhängers Jaroslaw Gunko, der als Freiwilliger in SS-Division Galitschina diente, im kanadischen Parlament am 22. September, die mit Applaus des Premiers Justin Trudeau, des Vorsitzenden und Abgeordneten des Hauses der Gemeinden, eingeladener westlicher Diplomaten, darunter auch Botschafter Deutschlands, begleitet wurde, löst Empörung und Verurteilung sogar seitens der engsten Verbündeten Kanadas aus. Das wurde von kanadischen regierenden Liberalen gar nicht erwartet. Man sieht, dass dies alles für sie eine Überraschung war.
Justin Trudeau rechtfertigte sich damit, dass er von der Initiative des Vorsitzenden nicht Bescheid wusste, der es sofort bereute. Nun ist er kein Vorsitzender mehr. Das Team des Premiers begann mit „Aufräumen“ im Internet, um die kompromittierenden Aufnahmen zu entfernen. Lächerlich.
Man kann im Prinzip nicht daran glauben, dass der Premier und die Vizepremierministerin Chrystia Freeland, Enkelin des Bandera-Kämpfers Michail Chomjak, nichts davon wussten. Wussten sie überhaupt nicht, wem sie applaudierten? Wie leiten sie dann das Land?
Am wichtigsten ist, dass sie es nicht einfach wussten, sondern Ideologen dieser Kampagne zur Unterstützung der Bandera-Ahänger, Vertreter der Organisation ukrainischer Nationalisten, SS-Division Galitschina und deren Nachfolger sind. Sie sponsern all diesen Strukturen in ihrer modernen Form in der Ukraine, schicken dorthin Finanzhilfe, leisten informationspolitische Unterstützung. Nun stellt sich heraus, dass sie das nicht „wussten“. Sehr bequem. Sie wussten, was sie machen und dies seit vielen Jahren machten. Diesmal war ihr Elan bei Russophobie einfach zu stark, wobei nicht nur wir beleidigt wurden, was sie regelmäßig tun, sondern auch das Gedenken an die Opfer des Holocaust und antipolnischen Massenterrors. Obwohl ich auch nicht verstehe, warum bei der Ehrung der SS-Division Galitschina und Bandera-Anhänger in der Ukraine das Gedenken an Holocaust-Opfer nicht beleidigt wird. Oder ist es eine Frage der Geografie? Wenn in der Ukraine Fackel-Prozessionen stattfinden, Menschen mit Proträten von Bandera und Schuchewitsch gehen und als Helden Teilnehmer der Ukrainischen Aufständischen Armee bezeichnet werden, die auch Sozialhilfe bekommen, das ist normal aus der Sicht der westlichen Logik. Und wenn dasselbe in Kanada und unter unmittelbarer Teilnahme der kanadischen Führung passiert, ist es „nicht sehr gut“. Wo ist das Kriterium? Wo ist der Standard?
Justin Trudeau und sein Umfeld versuchen sich vor Verantwortung zu befreien und sagen, dass das Geschehene das Ergebnis der „russischen Propaganda und Desinformation“ sei. Waren es die Russen, die Gunko eingeladen und Informationsmaterialien für Trudeau geschrieben haben, damit er Beschluss über Teilnahme an dieser nazistischen Willkür teilnimmt? Waren es russische Zeitungen, die seit Jahren Selenski in Kanada verehrten und über kanadische Position zum Kiewer Regime schrieben?
Was erlaubt sich Justin Trudeau? Das sieht so plump aus, dass einige Journalisten in Kanada (gar nicht Russophilen) dazu aufrufen, die Realität nicht zu verneinen und eine gerechte Einschätzung davon zu geben, was die jetzige kanadische Regierung macht.
Vor dem Hintergrund der Aufnahmen im Internet mit beschämender Ehrung Gunkos als „ukrainischen und kanadischen Helden“, „Veteran des zweiten Weltkriegs, der für ukrainische Unabhängigkeit vor Russen kämpfte“ (so steht es in vielen Medien geschrieben) und nun die Streitkräfte der Ukraine „inspiriert“, wollen wir uns auf allgemein bekannte Fakten stützen, wie in Kanada Henker und Bestrafer aus SS-Division Galitschina aufgenommen wurden. Es gibt sehr viele solche Fakten, wir haben sie auch veröffentlicht.
Das Außenministerium Russlands und die Botschaft Russlands in Ottawa berichtete mehrmals über Verbrechen dieser nazistischen Einheit und Geschichte ihrer Relokation in Kanada nach der Niederlage des Dritten Reichs, die Rolle der Nachkommen der Bandera-Anhänger, die von Angelsachsen unter anderem in Kanada aufgenommen wurden. Diese Materialien berichten über die Aufstellung des ultranationalistischen Regimes in Kiew.
14. Freiwilligen-SS-Division „Galitschina“ wurde 1943 aus ukrainischen Ultranationalisten der Ukrainischen Aufständischen Armee, die sich mit Ausrottung friedlicher Bevölkerung befasste, gebildet. Das war ihre Aufgabe. Sie kämpften nicht einfach, sondern vernichteten Russen, Belarussen, Ukrainer, Polen und Juden. In die Kampfhandlungen gegen die vorrückende Rote Armee trat die Einheit im Sommer 1944 ein, als es Hitler gar schlecht ging.
So wurde „Galitschina“ in den Kampf bei Brody geschickt, wo ein großer Teil der Division in einen Kessel geriet. Die Verluste – Tote und Verletzte – machten rund 60 Prozent des Personalbestandes aus. Die Reste zogen zurück zusammen mit Wehrmacht und nahmen anschließend an der Unterdrückung der Warschauer und Slowakischen Aufstände, kämpften gegen jugoslawische Partisanen im Januar 1945. Also das Frontleben dieser Einheit, der in Kanada Denkmäler aufgestellt wurden, erwies sich sehr kurz und beschämend. Die Bestrafer zeigten sich bei Gräueltaten und Abrechnung mit friedlichen Einwohnern.
Heute steht Kanada wie bekannt in Avantgarde jener im Westen, die die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aktiv manipulieren. Der Verherrlichung der nazistischen Verbrecher in diesem Land ist ein großer Abschnitt im Bericht des Außenministeriums Russlands „Zur Situation um Verherrlichung des Nazismus, Verbreitung von Neonazismus und anderen Praktiken, die die Eskalation moderner Formen des Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz fördern“, der im August 2022 veröffentlicht wurden. Lesen sie das. Ich würde das auch Justin Trudeau empfehlen, der Russland der Desinformation dazu beschuldigt und sagt, dass alles, was dort mit ihm geschah, das Ergebnis russischer Propaganda sei. Der Bericht ist seit einem Jahr auf der Webseite des Außenministeriums Russlands. Möge Chrystia Freeland ihn für ihn drucken. Er wird viel Interessantes zu diesem Thema finden und verstehen, was jetzt der kanadischen Führung zur Last gelegt wird. Obwohl ich auch sicher bin, dass er weiß, aber so tut, dass er es nicht weiß.
Die Russophobie erreichte so ein klinisches Stadium, dass zu den Verbündeten beim Kampf gegen Russland sogar SS-Einheiten erklärt werden. Kanada finanziert und trainiert Ideen-Nachfolger Galitschinas in den Streitkräften der Ukraine. Das ist auch ein Fakt. Niemand verheimlicht das. Kanadische Parlamentarier applaudierten dem Bestrafer, der Hitler den Eid leistete, der gegen Russen kämpfte. Im Haus der Gemeinden fand sich kein einziger antifaschistischer Vertreter, der den Saal als Zeichen des Protestes gegen den Verrat der eigenen Geschichte und Gedenken an Dutzende Tausend Kanadier, die im Krieg gegen deutschen Nazismus ums Leben kamen, verließ. Denn diese Parlamentarier wussten im Voraus über die Agenda der Veranstaltung.
Es gibt nur ein Fazit – Russophobie und liberaler Faschismus, die Hand in Hand gehen, sie wurden als staatliche Ideologie in Kanada eingestuft. Die Ehrung eines Nazis, die von Trudeau nachträglich abgelehnt und als „russische Propaganda“ eingestuft wurde, ist ein anschaulicher Beweis dafür. Der kollektive Westen hat ein Standard-Herangehen: Wenn man nicht weiß, wie und was man jemandem zur Last legt, soll man sofort Russland beschuldigen. Das ist nicht mehr lustig. Das ist eine Tragödie der modernen westlichen Gemeinschaft und aller jenen, die ihnen Eid leisten.
Es ist sehr symptomatisch, dass in der kanadischen Regierungselite die Russophobie geerbt wird. Chrystia Freeland lobt das Gedenken an ihre heldenhaften Wurzeln. Wer ist ihr Großvater? Michail Chomjak ließ während Hitler-Besatzung Polens in Krakau und dann in Wien die Zeitung „Krakivski Visti“ herausgeben. Was ist es für eine Zeitung? Sie bediente nicht einfach das nazistische Besatzungsregime, sondern wurde beim polnisch-jüdischen Herausgeber Moshe Kafner weggenommen. Was wurde mit ihm dann gemacht? Er wurde zusammen mit ganzer Familie in KZ-Lager Belzec vernichtet. Die Zeitung wurde schon für die Nazis herausgegeben, weil sie von nazistischen Sicherheitsdiensten überprüft wurde. Sie diente als Sprachrohr der Reichspropaganda. Damit befasste sich der Großvater Freelands, die jetzt Vizeregierungschefin Kanadas ist. Glauben Sie immer noch, dass sie nicht wussten, wen sie ins Parlament einladen? Glauben Sie, dass es der Parlamentsvorsitzende war, der einen Fehler machte? Das war kein Fehler. Das ist jahrelange gezielte Politik des kanadischen Establishments.
Wird jemand in Kanada von Enkeln, Urenkeln jener, die gegen Hitlers Todesmaschine kämpften, etwas sagen? Wird irgendwelche Stimme zu hören sein? Wird jemand einen Artikel schreiben bzw. im kanadischen Parlament auftreten? Ich habe am Morgen gesehen, dass sich das kanadische Parlament dringend rechtfertiпt, irgendwelche Erklärungen macht.
Denken sie, dass sie mit einem Papier das jahrelange politische und materielle Sponsern Hitlers Kollaboration decken können? Nein, es soll eine tiefe und systemische Arbeit sein: Die Übergabe der Tribüne von Kollaborateuren und allen, die Faschismus Eid leisteten, an Antifaschisten. Das ist materielle und politische Unterstützung antifaschistischer Bewegungen in Kanada. Das ist vollständige Bereuung und Verzicht auf die nazistische Ideologie, die im kanadischen Establishment herrscht.
Das bemerkenswerteste in dieser Geschichte ist die Reaktion der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Die Länder, die ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sind, ihre Plätze bekamen, nur weil ihre Truppen und Soldaten damals mit dem Preis eigener Leben die Welt bei Nazismus abkämpften. Zumindest ein Wort, Vorschlag, ein kleiner Kommentar in Sozialen Netzwerken.
Wissen Sie, was der Sprecher des US-Außenministeriums sagte? Er sagte, dass er davon nichts weiß und bei der UN-Generalversammlung beschäftigt war. Glauben Sie daran? Mein. Weil Generalversammlung in den USA, New York verläuft, wo Zeitungen herausgegeben werden und Sendungen in englischer Sprache gezeigt werden. Auch im UN-Hauptquartier funktioniert das Internet gut. Glauben Sie daran, dass US-Außenministerium das nicht bemerkt hat? Denn es handelt sich um den engsten Verbündeten und Nachbar, Kanada. Glauben Sie, dass die Amerikaner nicht bemerken, das neben ihnen vor sich geht, während sie sich so sehr um die Angelegenheiten der Länder kümmern, die Tausende Kilometer weit von den USA liegen und keine Verbündetenverpflichtungen mit ihnen haben? Diese Länder gehören nicht in gleiche militärpolitische Bündnisse und wollen nichts Gemeinsames mit den USA haben, die sich ständig in ihre Angelegenheiten und Innenpolitik einmischen, wobei die Verletzung der Menschenrechte endlos verurteilt wird. Und Kanada? Es liegt doch in der Nähe. Dort wird Englisch gesprochen, man muss nichts übersetzen. Hier war es überhaupt nicht wichtig, in welcher Sprache es war. Es warf doch Applaus für einen Nazi.
Nein, wir werden nie etwas von Downing Street bzw. Weißen Haus, Elysee-Palast dazu hören. Das ist doch nicht wie russische Journalisten verfolgen. Das ist ein Nazi im kanadischen Parlament. Das ist „heilig“ für sie.
Ein Skandal ist, dass die westliche Gemeinschaft und ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats auf diesen eklatanten Fakt der Unterstützung von Neonazismus nicht reagiert haben. Der Verzicht auf offizielle Verurteilung der Ehrung des Veteranen der SS-Division Galitschina durch Großmächte ist eine beschämende Erscheinung. Der Verrat des Gedenkens an einfache amerikanische, französische und britische Soldaten, die ihre Leben im Kampf gegen Nazismus gaben. Besonders zynisch sieht das vor dem Hintergrund der Aufmerksamkeit der US-Administration zur Menschenrechtsproblematik und Kampf gegen Antisemitismus aus. Das ist nicht einfach in Worten, sondern dann, wenn es vorteilhaft ist. Dann wird daran vergessen. Es wurde so viel über Holocaust gesagt, es finden so viele Veranstaltungen statt, es wird so viel Geld ausgegeben, Gesetze über die Unmöglichkeit der Verneinung von Holocaust verabschiedet. Das ist aber ein eklatanter Fakt, der außer Acht gelassen wurde und nicht kommentiert wird.
Der Fakt solchen selektiven Herangehens bei Einschätzungen zeigt erneut ein zynisches und systemisches Herangehen zur Organisation solcher Veranstaltungen in Kanada. Es bestehen keine Zweifel, dass sie fortgesetzt werden, wie auch umfassende Unterstützung der Neonazis in Kiew durch Kanada (es überholt auch die USA). Simon Wiesenthal Center und andere Organisationen zur Aufbewahrung des Gedenkens an die Opfer des Zweiten Weltkriegs (wie sie sagen, Holocaust) sollen begreifen: Zuerst kamen sie, um Russen zu bekämpfen, dann kommen sie zu euch.
Man möchte betonen, dass das Kokettieren mit Nazis und systematische feindliche Aktionen Ottawas nicht ohne Folgen bleiben werden. Es wird nicht nur Proteste geben, dass wird sich unvermeidlich auf russisch-kanadischen Beziehungen, die in einer sehr tiefen Krise wegen der Position Ottawas sind, auswirken.
Wir betrachten Kanada als äußerst unfreundlichen Staat, dessen Behörden sich mit Begünstigung des Nazismus befassen, wobei eigene Geschichte verraten wurde, wir werden unsere Politik dementsprechend aufbauen.
Zum 85. Jahrestag des Münchner Komplotts
30. September ist ein wichtiges historisches Datum. Es sind 85 Jahre seit Münchner Komplott – eines der tragischsten und beschämendsten Ereignisse in der Geschichte europäischer Politik, die als Vorspiel für Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde. Das war früher am Beschämendsten. Nun übersteigt alles, was die westliche Gemeinschaft, Nato, EU jetzt machen, nach der Gemeinheit sogar Münchner Komplott. Aber die Wurzeln sind dort zu finden.
In der Nacht zum 30. September 1938 unterzeichneten die Regierungschefs Großbritanniens und Frankreichs Neville Chamberlain und Edouard Daladier unter Vermittlung des Leiters der faschistischen Regierung Italiens, Benito Mussolini, mit Adolf Hitler ein Abkommen über die Übergabe des Sudetenlandes der Tschechoslowakei an Deutschland.
An dieser verbrecherischen Aufteilung des souveränen europäischen Staates nahmen Polen und Ungarn teil. Der Zusatz zum Haupttext des Abkommens sah die „Lösung innerhalb von drei Monaten“ des Problems der polnischen und ungarischen Minderheit im Nachbarland vor. Später bekamen Warschau und Budapest die attraktivsten Teile der Tschechoslowakei – Teschener Gebiet, Transkarpatien-Ukraine und Teil der Slowakei. Die polnische Regierung zeigte dabei solche Ungeduld, dass dies sogar im westlichen Establishment eine Überraschung war. Churchill zufolge nahm Warschau mit Gier einer Hyäne an der Beraubung und Vernichtung des tschechoslowakischen Staates teil.
Mit der Wahl der Taktik der Befriedigung des Aggressors auf Kosten des souveränen tschechoslowakischen Staates meinten Anführer der westeuropäischen Länder, dass sie nicht nur die Bedrohung wegtreiben, sondern auch die ganze Stärke der deutschen Kriegsmaschine in den Osten, gegen die Sowjetunion richten können. Am selben Tag, am 30. September 1938 unterzeichnete Großbritannien mit Hitler eine Nichtangriffserklärung, drei Monate später, am 6. Dezember 1938 wurde ein ähnliches Abkommen mit Deutschland durch Frankreich unterzeichnet.
Man möchte betonen: Großbritannien und Frankreich waren damals mit der Tschechoslowakei durch Verbündetenabkommen verbunden. Sie tragen moralische Verantwortung für die Verletzung ihrer Souveränität und territorialen Integrität. Das ist ein klassisches Beispiel davon, zu welchen katastrophalen Folgen die Vernachlässigung der Völkerrechtsnormen durch die westlichen Länder und ihr Glaube an eigene Ausschließlichkeit führen kann.
30. September 1938 ist ein Datum, an das sich der Westen lieber nicht erinnert. Weder London, noch Paris entschuldigten sich offiziell vor Tschechen und Slowaken für das gegen ihren Staat begangene Verbrechen.
Russische Historiker haben seit Langem eine eindeutige Einschätzung für die Rolle westeuropäischer Länder im Münchner Komplott gegeben. Entsprechende Materialien wurden darunter auf der Webseite des Außenministeriums veröffentlicht. 2008, zum 70. Jahrestag der Unterzeichnung der „Abkommen“ in München wurden Archivdaten freigegeben, mit denen man die Motive analysieren kann, die London und Paris zu einem Komplott mit Hitler bewegten. 2018 wurde auf Grundlage der Materialien von Rosarchiv und Russischer historischer Gesellschaft eine große Dokumentarausstellung „München-38. Am Rande einer Katastrophe“ vorbereitet (jetzt ist sie auf der Webseite des Staatsarchivs der Russischen Föderation zu finden).
Russische Wissenschaftsgemeinschaft setzt Anstrengungen zum Mitteilen der historischen Wahrheit über Münchner Komplott der breiten Öffentlichkeit fort – heute findet im Internationalen Multimedia-Pressezentrum der Nachrichtenagentur „Rossiya Segodnya“ eine Pressekonferenz unter Teilnahme renommierter Historiker anlässlich des 85. Jahrestags des Münchner Komplotts statt.
Wir denken, dass London und Paris die Verantwortung für Ereignisse vor 85 Jahren eingestehen müssen. Heute, wenn der kollektive Westen das verbrecherische Regime in Kiew unterstützt, soll Münchner Komplott am 30. September 1938 als Erbauung darüber dienen, womit die Versuche des Kokettierens mit Nazismus führen können.
Wenn historische Realien des 19., 18., 17. Jh. revidiert werden, sollen London und Paris bereit dazu sein, das Offensichtliche zuzugeben – verbrecherischer Charakter des Münchner Komplotts, an dem sie teilnahmen.
Aus Antworten auf Fragen:
Frage: Wie können Sie den Verzicht der Behörden der USA, Russland zu APEC-Gipfel einzuladen, kommentieren?
Antwort: Wir haben den erwähnten Beschluss Washingtons gesehen. Er entspricht in vollem Maße dem gesamten Kurs der USA, die ihre internationalen Verpflichtungen der Aufnahmeseite missbrauchen.
Man kann sich daran erinnern, dass solche trübe Praxis seit vielen Jahren in der UNO zu erkennen ist, wo US-Seite ungeniert und systematisch das grundlegende Abkommen über Zentraleinrichtungen der Organisation 1947 verletzt, wobei die Ausstellung von Visa für offizielle Vertreter aus Russland und anderen Ländern verweigert wird. Bei der vor kurzem zu Ende gegangenen hochrangigen Woche der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen musste der Außenminister Russlands, Sergej Lawrow, UN-Generalsekretär Antonio Guterres erneut zu einem schnellstmöglichen Start des Schiedsverfahrens zu diesem Thema aufrufen. Es ist bedauernswert, dass die Führung des Sekretariats dem seit Langem herangereiften Schritt ausweicht, wobei damit verantwortungslose Handlungen der Amerikaner gefördert werden. Das ist nur ein Beispiel, um daran zu erinnern, dass sich die USA so seit Langem und mit Vielen verhalten.
Was APEC betrifft, sind wir nicht die einzigen beim Forum, die mit diesem Problem konfrontierten. Die von den Amerikanern entfachte Konfrontation beschränkt sich nicht mit Russland. In Washington blüht das Gefühl der eigenen Ausschließlichkeit, es bezeichnet sich als internationaler Schiedsrichter und will ständig Hebel des Diktats und Sprache der Ultimaten gegenüber ganz verschiedenen internationalen Partnern nutzen. Nun trainiert man auch bei APEC.
Was werden wir machen? Wir werden die vollwertige Erfüllung der Verpflichtungen der USA bei APEC-Austragung anstreben, wobei man von prinzipieller Wichtigkeit der Aufrechterhaltung von APEC als konstruktive Plattform für einen inklusiven Dialog, die nicht für eigennützige Ziele von einer Seite usurpiert werden kann, überzeugt ist. Wir werden mit anderen Partnern eng arbeiten, die unsere Position teilen, wobei Kollegen dazu bewegt werden, Protest gegen benachteiligten Kurs der Amerikaner aktiver auszusprechen. Mit der Entwicklung der Ereignisse werden wir unsere Reaktion mitteilen.
Frage: Die russische Seite sagte mehrmals, dass der Ukraine-Konflikt morgen beendet werden könnte, falls solcher Beschluss in Washington getroffen wäre. Zugleich geben wir zu, dass Washington alles passt – die USA geben der Ukraine Geld, das vom US-Finanzministerium in jeder notwendiger Menge herausgegeben wird. Zudem profitieren US-Waffenunternehmen Geld von diesen Lieferungen. Wozu sollen die USA stoppen, wenn die Situation für sie so bequem ist? Welche zusätzlichen Argumente kann Moskau anbieten, um diesen Konflikt zu stoppen?
Antwort: Warum stellen Sie eine Frage an mich, wozu die USA stoppen sollen? Wir sehen, dass sie nicht halt machen wollen, dass alle jetzigen Gespräche über „Verhandlungen“, „Frieden“ u.s.w. nur der Ablenkung der Aufmerksamkeit dienen. Ihre größten Anstrengungen sind darauf fokussiert, diesen Konflikt langfristig, langsam oder mit aktiven Phasen zu machen, aber er soll möglichst verlängert werden. Also alles machen, damit diese Wunde nie gesund wird – Waffenlieferungen, politische Unterstützung, Geld und direkte Teilnahme in Form der Instrukteure, Dienste, Söldner.
Früher schnitt ich bereits das Thema Waffenlieferungen bei Ukraine-Krise an. Man sagte mehrmals, dass nichts, sogar keine barbarischen Verbrechen des Kiewer Regimes gegen die Zivilbevölkerung die USA bei Waffenlieferungen an die Ukraine stoppt. Ich erläuterte heute die Angaben, die wir in Bezug auf das Ausmaß der Lieferungen haben. Sie sind etwas geringer geworden, dauern aber trotzdem an. Die USA drängen auch EU-Länder zu solcher Unterstützung des Kiewer Regimes. Nein, sie wollen nicht halt machen.
Zur zweiten Frage, was zur Regelung des Ukraine-Konfliktes gemacht werden soll – man soll das Aufpumpen der Streitkräfte der Ukraine mit Waffen stoppen, und das Kiewer Regime soll Kampfhandlungen stoppen und ukrainische Truppen aus russischen Gebieten abziehen.
Das ist in erster Linie der Stopp des Sponserns der Terrortätigkeit des Kiewer Regimes. Die USA und andere westlichen, natozentrischen Länder haben ganze gesetzgebende Verordnungen über die Unmöglichkeit und gesetzgebende Verfolgung jener, die Terrorismus und terroristische Regime sponsern. Das Kiewer Regime ist ein terroristisches Regime. In verschieden Ländern gibt es verschiedene Begriffe. Einige werden das Terrorismus nennen, andere Terrorregime, Terroristen, egal. Dass ihre Handlungen terroristisch sind, das verstehen schon alle. Es handelt sich um eine planmäßige Einschüchterung, Aktionen gegen friedliche Einwohner und Zivilobjekte. Der terroristische Charakter der Tätigkeit Selenskis und seiner Bande ist offensichtlich. Die USA sponsern das alles wider eigener Gesetzgebung.
Frage: In der vergangenen Woche haben Sie sich mit der stellvertretenden Vorsitzenden der moldawischen Oppositionspartei „Wiedergeburt“, Natalja Parasca, getroffen. Einige Tage später hat die Generalstaatsanwaltschaft Moldawiens Durchsuchungen bei ihr und anderen Mitgliedern der Partei im Zusammenhang mit illegaler Finanzierung politischer Organisation durchgeführt. Einige Mitglieder der Partei wurden festgenommen. Wie könnten Sie das Geschehene kommentieren?
Antwort: Es ist gleichzeitig lustig und traurig. Warum ist das traurig? Dies betrifft viele Kandidaten, Politiker und gesellschaftliche Aktivisten, die das Recht haben, im heutigen Moldawien gehört zu werden. Sie werden Durchsuchungen, Verhaftungen und Hetzkampagnen ausgesetzt. Das ist wirklich traurig, bedauerlich und tragisch.
Warum ist das lustig. Im Vorfeld der allgemeinen Kommunalwahlen in Moldawien am 5. November beschäftigt sich die US-Administration aktiv mit „Reform“ im moldawischen Sektor der Informationssicherheit und des Rechtsschutzes. Das Ziel ist die Neutralisierung russischer Informationspräsenz und die Schaffung eines polizeilichen Instruments für ein proamerikanisches Regime in Chisinau.
Ich möchte auch auf etwas anderes aufmerksam machen. Um diese Pläne in Moldawien umzusetzen, reisten zwei amerikanische Delegationen am 18. und 19. September dieses Jahres dorthin. Eine Delegation unter der Leitung des Sonderbeauftragten des US-Außenministeriums und des Koordinators des Zentrums für globales Engagement, James Rubin, sowie unter Leitung der stellvertretenden Assistenten des US-Außenministers für Programme und Operationen im Büro für militärpolitische Angelegenheiten, Rachel Schiller. Eine Frage: Gab es bereits Durchsuchungen bei politischen Amtsträgern in Moldawien, die sich mit James Rubin und Rachel Schiller getroffen haben? Oder finden Durchsuchungen nur bei Bürgern, Politikern und gesellschaftlichen Aktivisten in Moldawien statt, die sich mit russischen Vertretern und Journalisten treffen? Es scheint mir, dass man überprüfen sollte, womit sich die Beamten in der moldawischen Regierung befasst haben, die sich mit Vertretern des US-Außenministeriums und des Büros für militärpolitische Angelegenheiten getroffen haben. Was waren das für Treffen, wie endeten sie und was passiert überhaupt dort? Dies gilt, wenn man im Rahmen des jetzigen Regimes in Chisinau handelt.
Nach diesen Besuchen der Amerikaner und den Verhandlungen in der moldawischen Regierung wurde eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Kampf gegen ausländische Informationsmanipulation unterzeichnet, und es fand auch ein Treffen mit dem Leiter des moldawischen Grenzschutzdienstes, Rossian Wassiloj, zur Besprechung der Modernisierung der Rechtsschutzorgane des Landes nach westlichen Standards statt.
Ist all das nicht eine Einmischung in die Angelegenheiten Moldawiens vor den Wahlen? Handelt es sich nicht um amerikanischen Einfluss nicht nur auf moldawische Wähler, sondern auch auf die Instrumente, die demokratisch sein sollten, aber derzeit offensichtlich von Westlern beeinflusst werden und in ihrem Interesse arbeiten? Sollten diejenigen, die die Interessen Moldawiens verteidigen, nicht überprüfen, mit wem und aus welchem Grund die Vertreter der moldawischen Regierung sich mit diesen Amerikanern trafen?
Als Fortsetzung dieser Kontakte wurde am 21. September im Rahmen eines von den USA finanzierten Projekts der UN-Entwicklungsprogramms zur Stärkung der Fähigkeiten der moldawischen Polizeibeamten in Moldawien ein neues Ausbildungszentrum für Rechtsschutzorgane eröffnet. Das war’s. Ich hoffe sehr, dass es keine direkte Verbindung mit unserem Treffen mit Natalja Parasca gibt und dass der Druck auf die Partei „Wiedergeburt“ nicht mit Russland in Verbindung steht, wenn man die langjährige Geschichte unserer Beziehungen betrachtet. Aber ich sehe, was passiert. Man kann diese amerikanische Präsenz vor den Wahlen in Moldawien nicht übersehen, die direkt mit Bereichen zusammenhängt, die die Wahlsituation in diesem Land regeln.
Ich hoffe, dass die Situation nicht zum Vorboten einer politischen Krise wird und sich ausschließlich im rechtlichen Rahmen löst. Das betrifft sowohl Natalja Parasca als auch viele andere gesellschaftliche und politische Vertreter in Moldawien, einschließlich Journalisten.
Frage: Im Weißen Haus wurde angekündigt, dass die USA in den nächsten Wochen die Mittel zur Unterstützung der Ukraine ausschöpfen werden. Welche Auswirkungen könnte das Fehlen von Finanzierung seitens Washingtons für die ukrainischen Streitkräfte haben? Ist es möglich, dass dies zu Friedensgesprächen führen könnte?
Antwort: Ich habe gerade darüber gesprochen. Die Hilfe seitens der USA erfolgt in geringerem Umfang. Aber vergessen Sie nicht, dass sie noch Wahlzyklen haben. Die US-Wähler beginnen gerade, unbequeme Fragen zu stellen. Warum hilft die Biden-Administration den ukrainischen Streitkräften mehr als ihren eigenen Bürgern? Warum erhalten die Vereinigten Staaten, die sich in einem offensichtlichen wirtschaftlichen Krisenzustand befinden (sie lehnen das Wort „Rezession“ ab, aber die Krise ist offensichtlich), nicht die gleiche Unterstützung von ihrer eigenen Regierung und dem Weißen Haus, die Kiew versprochen wurde, vor dem Hintergrund der gescheiterten Pläne zur Gegenoffensive und allem, was Washington Kiew versprochen hat? Daher wird alles „unterwegs“ angepasst. Gleichzeitig erfolgt eine massive materielle, militärtechnische, finanzielle, ideologische, politische Unterstützung. Dazu gehört auch der Druck Washingtons auf seine NATO-Verbündeten.
Frage: Im Rahmen gemeinsamer Übungen mit der dänischen Marine haben die US-Seestreitkräfte erstmals eine Verlegung auf die dänische Insel Bornholm in der Ostsee und die Aufstellung einer bodengestützten mobilen Startanlage für Mehrzweck-Flugabwehr-Raketen Raytheon Standard SM-6 durchgeführt. Wie bewertet Russland das im Kontext des von ihm angekündigten freiwilligen Moratoriums in Bezug auf das „post-INF-Regime“? Ist es von Bedeutung, dass es sich um eine zeitweilige Aufstellung handelt? Oder betrachtet Russland dies als Verletzung des Moratoriums und behält sich das Recht vor, ähnliche Systeme in seinem europäischen Teil zu stationieren?
Antwort: Es handelt sich um eine Container-Startanlage Mk70, der auf der Grundlage von Mk41-Modulen entwickelt wurde und nicht nur die erwähnte SM-6-Rakete, die auf der Basis einer Raketenabwehr-Anlage entwickelt wurde und für Angriffe auf Boden- und Überwasserziele angepasst wurde, sondern auch weitreichendere Marschflugkörper vom Typ „Tomahawk“ einsetzen kann.
Das ist nicht das erste Mal, dass diese Startanlage in Europa auftaucht. Vor einem Jahr haben die US-Seestreitkräfte damals noch den Prototyp Mk70 in ein europäisches NATO-Land verlegt, um die Möglichkeit einer solchen Verlegung zu „demonstrieren“.
Allerdings wurde diese „Demonstration“ damals nebelhaft kommentiert. Pentagons Vertreter nannten nicht das konkrete Land, in dem sie stattgefunden hat. Das US-Außenministerium sagt in den letzten Jahren überhaupt nichts zur aktiven Tätigkeit der US-Militärs bei der Vorbereitung zur Stationierung von bodengestützten Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa und in der Asien-Pazifik-Region.
Wenn es für die USA nicht vorteilhaft ist, geben sie vor, dass nichts passiert. US-Außenministerium sagt nichts dazu. Sie haben es geschafft, den Skandal mit dem Kollaborateur und Selenski im kanadischen Parlament zu „übersehen“. Sie „übersehen“ auch ihre eigenen Handlungen.
Jetzt übergingen die US-Seestreitkräfte „demonstrativ“ zum Einsatz des nahezu einsatzbereiten Komplexes mit Startanlage Mk70 im Rahmen von Militärübungen, die in Europa mit Beteiligung der US-Verbündeten aus der NATO durchgeführt werden. Damit hat Washington tatsächlich begonnen, die Maßnahmen zur Verlegung von Raketensystemen nach Europa, die früher gemäß dem von Washington vorsätzlich zerstörten INF-Vertrag verboten waren, praktisch durchzuarbeiten.
Im Kontext des durch Russland erklärten einseitigen Moratoriums für die Stationierung von bodengestützten Kurz- und Mittelstrecken-Raketen verfolgen wir äußerst aufmerksam jeden Schritt der USA bei der Umsetzung destabilisierender Pläne, die die Aufstellung solcher Waffen vorsehen. Wir erinnern daran, dass die Lebensfähigkeit des russischen Moratoriums direkt mit dem Auftauchen amerikanischer Raketen dieses Typs in den entsprechenden Regionen zusammenhängt. Man möchte, dass diese Informationen von US-Medien bemerkt werden, damit noch etwas für sie später keine Überraschung wird.
Frage: Haben Sie Informationen darüber, ob in den letzten Tagen bzw. Wochen neue hochtechnologische westliche Waffen in die Ukraine gelangt sind? Gibt es Behauptungen, dass gegen die Krim irgendwelche neue Raketen eingesetzt wurden? Wenn ja, wird Russland Sanktionen gegen die Liefer-Staaten verhängen? Könnten Sie auch die Erklärung des Präsidenten der Ukraine, Wladimir Selenski, kommentieren, dass die erste Partie amerikanischer Abrams-Panzer bereits in der Ukraine gekommen ist?
Antwort: Ich habe dieses Thema bereits teilweise kommentiert. Ich kann hinzufügen, dass laut vorliegenden Informationen die USA und ihre NATO-Verbündeten im Rahmen neuer Waffenlieferungen bereits eine begrenzte Anzahl von älteren Modifikationen des Abrams-Panzers aus den Beständen der US-Streitkräfte an die Ukraine geschickt haben. Experten zufolge wird dies die Situation zwischen den Streitkräften der Russischen Föderation und den bewaffneten Einheiten des Kiewer Regimes an der Kontaktlinie nicht ändern.
Was die jüngsten Raketenangriffe auf die Krim und unmittelbar auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol betrifft, so wurden für diese Zwecke britisch-französische Luft-Boden-Raketen Storm Shadow eingesetzt, die von London geliefert wurden. Als Träger wurden umgebaute ukrainische Angriffsflugzeuge MiG-29 und Su-24 eingesetzt.